Im jüngsten Stück des Theaters Euthal geht es in zahlreichen Szenen turbulent zu und her. Bild Patrick Kenel
Im jüngsten Stück des Theaters Euthal geht es in zahlreichen Szenen turbulent zu und her. Bild Patrick Kenel

Bühne

Harte «Stierägrindä» zanken sich auf Bühne

Vor 50 Jahren wurde das Theater Euthal gegründet. In der eben begonnenen Saison bringt es ein Lustspiel zur Schweizer Erstaufführung.

Seine Entstehung verdankt die Theatergesellschaft Euthal einigen «Stierägrindä», die 1964 gegen den Willen des Dorfpfarrers an einem Stück festhielten, welches eine Kussszene enthielt. Laut Präsident Josef Walker hatte die kleine Laienbühne Glück mit den Spielern, sehr selten sind Aufführungen ausgefallen.

Deutsches Lustspiel bearbeitet

Unter der Regie von Vroni Schnetzer wurden in der jüngeren Vergangenheit immer wieder Lustspiele aus Deutschland in einer eigenen Mundartversion aufgeführt. Mit in der Schweiz noch unbekannten Stücken habe man die Zuschauerzahlen bis an die 4000er- Marke vervierfachen können, erwähnte der Präsident stolz. Auch in diesem Jahr entschied sich die Theatergesellschaft für die Adaption eines deutschen Original-Fünfakters, geschrieben von Matthias Frankenwald. Aus «zwei Gusseisernen» wurden in Schnetzers Fassung eben «Stierägrindä», deren Streit aber nur drei Akte lang andauert. «Es ist ein Stück, bei dem die Männer schlecht wegkommen», kündigte Walker an. Die Kinder der benachbarten Bauern Ramseier und Bohnenblust freuen sich auf ihre bevorstehende Hochzeit. Da liefern sich die Väter wegen eines Zauns eine heftige Schlägerei.

Streit um den Zaun

Im Anschluss halten beide die jeweilige Familienehre hoch. Die Hochzeit ist in Gefahr. Statt die Grenze zwischen den Höfen zu entfernen, soll gar eine Mauer gebaut werden. Die Ehefrauen sowie das junge Liebespaar machen lächelnd gute Miene zum bösen Spiel, und der unparteiische Gemeindepräsident verplempert beim Versuch, die harten «Stierägrindä » zu versöhnen, seine Zeit. Erst als sich die beiden Streithähne in einer Anwaltspraxis begegnen, gelingt es per Zufall, den Streit zu schlichten. Besonders in diesem dritten Akt hat Vroni Schnetzer die Handlung gekürzt, zugespitzt sowie auf die einzelnen der insgesamt elf Darsteller gemünzt. «Das Publikum möchte im Schlussakt wiederholt Szenenapplaus spenden, kommt aber vor lauter Turbulenz gar nicht dazu», ist Josef Walker nach der Premiere aufgefallen. Seine Schwester habe als Regisseurin einen grossen Verdienst daran, so der Präsident, aber auch der Rest des seit mehreren Saisons gut eingespielten Teams vor und hinter den Kulissen. Die Jubiläumssaison in Euthal dauert noch bis zur Derniere am 13. Dezember.

Bote der Urschweiz

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Bote der Urschweiz

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  • Bühne

Publiziert am

27.10.2014

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