Dies & Das
Historische Juwelen in den «Mitteilungen»
Für Geschichtsinteressierte wertvolle Grundlagenarbeit steckt im 101. Band der «Mitteilungen»: Unter anderem machen Abschriften und Kommentare die Schriftstücke «Ehrerbiethige Vorstellung» der Märchler von 1790 und Einkünfteverzeichnis der Pfarrei Ufnau von 1415 zugänglich.
Auf den ersten Blick wirkt der Jubiläumsband 2008 im 268-seitigen «Heft» 101 der «Mitteilungen des Historischen Vereins des Kantons Schwyz» nach. Der Einband ist wiederum illustriert gestaltet, diesmal mit dem in Kurrentschrift verfassten Beginn der «Ehrerbiethigen Vorstellung», der Märchler Bittschrift an die Obrigkeit in Schwyz von 1790. Das Innere des Bandes ist ebenfalls reich bebildert und mit vielen Grafiken und Tabellen versehen. Passend zum Titelblatt leisten die Artikel der Autorin und neun Autoren Grundlagen-Arbeit für die weitere Beschäftigung mit neu zugänglichen historischen und archäologischen Gegenständen.
Bittschrift der Märchler
Schriftstücke entstanden früher häufig in Konfliktsituationen. Dies trifft speziell für die «Ehrerbietige Vorstellung» zu, ein Dokument, das beispielhaft ist für die im 18. Jahrhundert aufgelaufenen Probleme zwischen Schwyz und der March. Staatsarchivar Kaspar Michel beschreibt nach einem Abriss der politischen Geschichte der March diese Bittschrift der Märchler von 1790 unter den Gesichtspunkten Inhalt, Funktion, Äusseres und Einbettung in den Aktenbestand im Staatsarchiv. Hierauf folgt die transkribierte Wiedergabe der 26 Seiten des Dokuments, mit welchem die March ihre alten Rechte zurückverlangte.
Einkünfteverzeichnis Ufnau
2008 erschien in der Reihe «Die Jahrzeitbücher des Kantons Schwyz» das vom Historiker Albert Hug bearbeitete Jahrzeitbuch der Pfarrkirche Ufnau. Darin wird oft verwiesen auf ein Einkünfteverzeichnis des Leutpriesters auf der Ufnau, verfasst von Pfarrer Reinhard Stahler im Jahr 1415. Dieses im Klosterarchiv Einsiedeln liegende Heft schrieb Hug nun nach wissenschaftlichen Richtlinien um. Er führt zudem ein in die Quellengattung der Kirchenurbare, beschreibt die Handschrift, kommentiert und übersetzt, wo nötig, das für das Verständnis des kirchlichen Wirtschaftslebens aufschlussreiche Dokument.
Eindrückliche Bauten restauriert
Den Band runden Berichte von Denkmalpfleger Markus Bamert zu den Aktivitäten 2007 bis 2009 ab. Dabei stechen bedeutende Objekte in Inner- und Ausserschwyz hervor. Neben dem Köplihaus in Seewen seien erwähnt das ehemalige Gasthaus «Drei Königen» in Schwyz, die Brücke Hinteribach, die Wylerbrücke in Ingenbohl, das frühere «Hotel des Grottes» in Muotathal, das Haus Grepperstrasse 1 in Küssnacht, die Pfarrkirche in Illgau, die Ufnauer Kirche St. Peter und Paul sowie die Kapellen St. Fridolin in Ried ob Schwyz, Maria Rickental in Willerzell, St. Martin auf der Ufnau und die Friedenskapelle in Reichenburg.
Wo erhältlich?
Die Mitglieder des Historischen Vereins können ihren Band vorgängig beziehen. Im «Spiel- und Läselade» am Kreuzplatz in Lachen, in der Buchhandlung Benziger in Einsiedeln und im Staatsarchiv Schwyz wartet Band 101 bis 12. November auf die Mitglieder. Allen Mitgliedern, die bis am 12. November ihren Band nicht abgeholt haben, wird dieser danach mit der Post zugestellt. Natürlich besteht an diesen drei Orten auch die Möglichkeit, die «Mitteilungen» 2009 zu erwerben. Sie können auch beim Staatsarchiv via Telefon 041 819 20 65 oder E-Mail: info@hvschwyz.ch bestellt werden.
March-Anzeiger und Höfner Volksblatt
Autor
Höfner Volksblatt & March Anzeiger
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www.schwyzkultur.ch/EsWjUC