André Ott, Leiter Musikschule Freienbach, hat analoges Lernen mit digitaler Unterstützung schon immer als Chance gesehen. In der aktuellen Situation setzt er ausschliesslich auf digitale Möglichkeiten. Bild zvg
André Ott, Leiter Musikschule Freienbach, hat analoges Lernen mit digitaler Unterstützung schon immer als Chance gesehen. In der aktuellen Situation setzt er ausschliesslich auf digitale Möglichkeiten. Bild zvg

Musik

Musik aus der Ferne lernen

In den Musikschulzimmern der Musikschule Freienbach herrscht aktuell gähnende Leere. Umso musikalischer geht es bei den Musikschülern daheim zu und her.

Mit der gesamtschweizerischen Schulschliessung mussten auch die Musikschulen schweizweit ihren Betrieb vorübergehend einstellen. Der gesamte Instrumental-, Grundstufen-, Vokal- und Tanzunterricht sowie die Chor-, Schülerband- und Ensembleproben wurden von einem Tag auf den anderen eingestellt. In einer ersten Übergangswoche nahmen sich sämtliche Musiklehrpersonen der Musikschule Freienbach Zeit, sich mit digitalen Unterrichtsmöglichkeiten vertraut zu machen und sich zu überlegen, wie die Schülerschaft optimal weiterunterrichtet werden kann. Für einige Lehrpersonen ist der Fernunterricht mit digitalen Hilfsmitteln komplettes Neuland. Andere dagegen, wie beispielsweise der Klavierlehrer Daniel Hunziker, haben bereits vorher auf digitale Optionen wie Online-Learning gesetzt und waren sofort startklar. Auch Ulrich Wolf, Leiter Kinder- und Jugendchor Peperoncini, übt mit seinen Chören bereits mit Videos und Sounddateien.

Family-Challenge und Videofeedback


Per 23. März haben nun alle den Unterricht wiederaufgenommen. Im Bereich Tanz werden vorwiegend Choreographien aufgenommen und Übungen verschickt. So hat Jazztanz-Lehrerin Dagmar Gürtler zu Dance Monkey einen Tanz aufgenommen und die Schülerschaft zu einer Family-Challenge aufgerufen. Klassischer Instrumentalunterricht findet oft per Skype, WhatsApp oder Facetime statt, wobei alle Schülerinnen und Schüler auch die Möglichkeit haben, unter der Woche der Lehrperson Videosequenzen zuzustellen. Diese geben dann ein Feedback und unterstützen so den Lernfortschritt. Viele Kinder geniessen es, sich mit einer vertrauten Person auszutauschen und freuen sich auf die Stunde mit der Musiklehrperson. Wenn Feedback per Video kommt, sind die Schüler oft doppelt motiviert und wollen gleich probieren, wie sie die Inputs umsetzen können. Einige Musiklehrpersonen hätten sich bis vor kurzem einen Fernunterricht nicht vorstellen können. Jetzt, wo die Stunden angelaufen sind, können sie sich jedoch durchaus damit anfreunden. André Ott, Leiter Musikschule Freienbach, ist optimistisch und zufrieden mit der Umsetzung und stolz darauf, dass die Umstellung so schnell stattgefunden hat. Er merkt an, dass der Fernunterricht in der jetzigen Situation vor allem so gut funktioniere, weil vorher schon ein guter Kontakt und damit eine Basis zwischen Schüler und Lehrperson bestanden habe. Einen Lehrerwechsel oder einen neuen Kursstart eines Kindes würde er in der aktuellen Situation nicht empfehlen.

Höfner Volksblatt und March-Anzeiger / eing

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Höfner Volksblatt & March Anzeiger

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Kategorie

  • Musik

Publiziert am

03.04.2020

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