Der Gitarrist Florian Mächler ist derzeit als Komponist, Arrangeur und freischaffender Musiker in zahlreichen Bands und Projekten tätig. Bild zvg
Der Gitarrist Florian Mächler ist derzeit als Komponist, Arrangeur und freischaffender Musiker in zahlreichen Bands und Projekten tätig. Bild zvg

Musik

Bei vollem Haus entspannter spielen

Florian Mächler beurteilt in der Jury von BandXsz Nachwuchsmusiker aus dem Kanton Schwyz.

Mit Florian Mächler sprach Frieda Suter: Seit elf Jahren gibt es im Kanton Schwyz den bandXsz-Contest. Sie sind als Jurymitglied dabei. Entscheiden Sie über die besten Schwyzer Talente?

Ich bin nicht zum ersten Mal als Jurymitglied am Contest dabei und jedes mal sehr erfreut darüber, dass der Wunsch live zu spielen bei den jungen Bands so gross ist. Natürlich entscheiden wir nur über die Talente, die am Contest dabei sind – bestimmt wären noch viele junge unentdeckte Talente in Schwyzer Bandkellern zu finden.Ich kann aber sagen, dass das Niveau der Bands bis jetzt stets erfreulich hoch war.

Einige Bands stammen aus Musikschulen. Sie unterrichteten selber ebenfalls.Ist der Wunsch von Schülern, gemeinsam aufzutreten da?

Meine Erfahrung ist, dass viele Schüler gerne auch öffentlich spielen würden, ihr vollgestopfter Wochenplan es aber häufig leider nicht zulässt, regelmässig mit einer Band zu proben. Ich finde es aber toll, dass Musikschulen solche Möglichkeiten anbieten.

Wie läuft der Contest ab?

Jeder Band wird die Möglichkeit von zwei Auftritten geboten – in Freienbach und in Brunnen, wobei nur das bessere Resultat als Wertung zählt. Die Finalbands treten dann am diesjährigen Altendörfler Open-Air auf. Es wäre natürlich schön, wenn möglichst viele Zuschauer an die Veranstaltungen kämen, da ich aus eigener Erfahrung sagen kann, dass es sich bei Full House viel entspannter spielen lässt.

Wie bringt die Jury die verschiedenen Stilrichtungen unter einen Hut?

Das ist tatsächlich nicht immer einfach. Die Herausforderung für uns als Jury ist vor allem, das Ganze möglichst objektiv zu betrachten, ohne den eigenen Musikgeschmack mit einfliessen zu lassen. Ich bin aber zuversichtlich, dass uns dies auch in diesem Jahr wieder gelingen wird.

Haben es junge Bands heute im Zeitalter von DJs schwerer, eine musikalische Karriere zu starten?

Soweit ich das beurteilen kann,hat sich die Livemusik-Szene in den letzten 20 Jahren leider stark zum Nachteil der Musiker verändert, da der Stellenwert von Livemusik gesunken ist. Ich gehe davon aus, dass dies für Berufsmusiker wie auch für Newcomer-Bands der Fall ist. Vielleicht hat es auch mit der heutigen Medienüberflutung zu tun.

War das zu Ihrer Zeit einfacher?

Definitiv. Ich war als Jugendlicher dauernd irgendwo öffentlich am Spielen, da es damals in jedem grösseren Dorf meist mehrere Pubs gab,in denen man auftreten konnte. Diese Möglichkeiten gibt es heute leider immer weniger.

Man kennt Sie von verschiedenen Projekten. Alleine in diesem Jahr sollen drei CDs erscheinen und Sie wirken unter anderem beim Morgartenspektakel mit. Was macht am meisten Freude?

Schwer zu sagen. Mir machen natürlich alle meine musikalischen Tätigkeiten Spass. Unter anderem ist es für mich die Vielfalt, die den Reiz ausmacht. Wenn man in einem Dutzend Bands aktiv ist, bewegt man sich in vielen Stilrichtungen, hat mit den verschiedensten Musikern zu tun und spielt an manchen unterschiedlichen Orten.

Höfner Volksblatt und March-Anzeiger (Frieda Suter)

Autor

Höfner Volksblatt & March Anzeiger

Kontakt

Kategorie

  • Musik

Publiziert am

10.04.2015

Webcode

www.schwyzkultur.ch/4JW1Ew