Musik
Sich einmal wie ein Rockstar fühlen
An dieses Erlebnis werden sich die Sängerinnen und Sänger des Jugendchors Peperoncini wohl ihr Leben lang erinnern: Am Freitag standen sie auf der Kongresshaus-Bühne in Zürich, wo sie in der Pink-Floyd-Show «The Wall – Live Orchestra» mitwirkten.
Es wird geschwatzt, getanzt, gekichert – die Aufregung ist deutlich zu spüren, als rund 30 ganz in Weiss gekleidete junge Höfner am späten Freitagnachmittag so langsam im Kongresshaus Zürich eintrudeln. «Wer fehlt noch?», fragt Peperoncini-Dirigent Ulrich Wolf in die Runde und zählt nochmals durch. Noch sind nicht alle Kinder und Jugendlichen da. Der Feierabendverkehr lässt grüssen. Es wird nochmals telefoniert, und nach einiger Zeit kommen auch die letzten Mitglieder an. Noch ein paar Instruktionen, und dann wird der Chor in den Backstage-Bereich geführt, vorbei an der grossen Bühne, auf der bereits die Band am Proben ist.
Another brick in the wall
«Wann gibts eigentlich Znacht?», will ein Mädchen wissen.«Irgendwann zwischen jetzt und acht Uhr», meint Ulrich Wolf schulterzuckend. «So ist eben das Künstlerleben.» Und wieder ist Warten angesagt, niemand weiss genau,wann es weitergeht. Doch plötzlich kommt Bewegung ins Spiel. Produzentin Federica holt die Gruppe ab, führt sie auf die Bühne. Nun gilt es, das Stück «Another Brick in the Wall», in dem der Freienbacher Chor seinen grossen Auftritt hat, zusammen mit dem Orchester durchzusingen. «Lauter!», werden die jungen Sänger auf Englisch angewiesen. Deutsch spricht niemand, schliesslich stammt die Produktion aus Italien. Verständigungsschwierigkeiten gibt es dennoch keine, der Peperoncini-Dirigent, der von den Crew-Mitgliedern einfach nur «Wolf» genannt wird, nimmt kurzerhand die Rolle des Übersetzers ein.
«Zeigt die Revolution»
Zurück im Backstage-Bereich. Lagebesprechung. «Ihr müsst noch ein wenig an eurer Haltung arbeiten», erklärt Ulrich Wolf seinen Schützlingen. «Und die Revolution darf man noch mehr sehen.» Immerhin heisst die wohl bekannteste Liedzeile «Hey! Teacher! Leave them kids alone!» – Hey, Lehrer, lass die Kinder alleine. «Und was ist, wenn ein Lehrer im Publikum sitzt?»,will ein Junge wissen. «Fragen über Fragen», meint der Dirigent schmunzelnd, «dabei weiss ich doch auch nicht mehr als die Kinder.» Nun haben die Chormitglieder erst einmal etwas Zeit, sich auszuruhen. Und dann stehen erneut Proben auf dem Programm. Das Betreten und Verlassen der Bühne soll geübt werden. «Im Rhythmus des Songs gehen, nicht stampfen», lautet die Anweisung.«Und nicht winken!» Auch die Aufstellung wird festgelegt: «Merkt euch genau, wo ihr steht.» Innert kürzester Zeit sitzt die Choreografie. Und endlich gibt es etwas zu essen …
Zeit für ein Nickerchen
In der Zwischenzeit hat sich der Saal gefüllt. Auch die Peperoncini-Mitglieder nehmen ihre Plätze auf der Empore ein, denn die ersten paar Lieder der Show können sie noch als Zuschauer geniessen, bevor sie ihren grossen Auftritt haben. Schon bald wird das Licht gedämpft, und die ersten Klänge ertönen. Und dann kommt auch schon das Stichwort für die Kinder, sich aufzustellen. Wie selbstverständlich betreten sie die Bühne – die mitgereisten Eltern jubeln ihnen zu, und auch das übrige Publikum applaudiert euphorisch. Der Auftritt sitzt, als hätten die Ausserschwyzer nie etwas anderes gemacht. Danach können sich die jungen Sängerinnen und Sänger auf ihren Stühlen zurücklehnen und den Rest der Show verfolgen. Erst für das Finale müssen sie noch einmal auf beziehungsweise vor die Bühne, doch bis dahin ist es noch eine lange Zeit – die trotz lauter Gitarrenriffs auch gerne für ein kurzes Nickerchen genutzt wird. Rechtzeitig zu ihrem Einsatz sind aber wieder alle Chormitglieder fit und stellen sich unter stehenden Ovationen dem Publikum. Dieses verlangt laut nach Zugaben, doch der Saal erhellt sich bereits wieder, und die insgesamt rund 70 Künstler verabschieden sich von Zürich. Auch der Jugendchor Peperoncini macht sich auf den Heimweg, mit Erinnerungen im Gepäck, die sowohl die Kinder als auch der Dirigent wohl nicht so schnell vergessen werden.
Idee eines Vaters
«Es war sogar noch besser, als ich es mir vorgestellt hatte», meint ein Mädchen nach dem Auftritt, und ihre Freundin pflichtet ihr bei: «Richtig cool wars.» Es sei ein «Wah
Autor
Höfner Volksblatt & March Anzeiger
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