Eliane Gisler aus Freienbach verabschiedet sich mit einer CD als Abschlussarbeit aus der Schule. Bild Frieda Suter
Eliane Gisler aus Freienbach verabschiedet sich mit einer CD als Abschlussarbeit aus der Schule. Bild Frieda Suter

Musik

Zum Schulschluss eine Jodel-CD produziert

Dass eine 15-Jährige Freude am Jodeln und Jutzen hat, ist nicht ganz alltäglich. Nun hat sie ihre Leidenschaft zum Thema der Abschlussarbeit in der Schule gemacht.

Eliane Gisler aus Freienbach hat eine spezielle Gabe mit auf den Lebensweg bekommen. «Singen und Jodeln kenne ich von meinem Mami und der Grossmutter. Zudem spielt mein Vater Schwyzerörgeli», erzählt sie.Die Liebe zur Volksmusik und dem Jodeln hat sie gewissermassen gerbt. Kommt dazu, dass sie sich in dieser Umgebung sehr wohlfühlt und auch gerne aktiv mitmacht. Ab der sechsten Klasse war sie mehrere Jahre im Nachwuchsjodelchörli March aktiv. «Dort bekam ich auch wertvolle Tipps für meine Stimme und die Technik des Jodelns», sagt sie. Und: «Ohne Musik fehlt mir etwas ganz Wichtiges.» Aktuell singt Eliane Gisler vor allem zu Hause,bei Familienanlässen und im Ausgang. Als Schülerin der dritten Oberstufe im Schulhaus Leutschen in Freienbach stand sie die vergangenen Monate vor der Herausforderung, eine persönliche Abschlussarbeit zu gestalten. «Ich habe zuerst an etwas Handwerkliches gedacht», sagt sie. Doch noch verlockender war das Beispiel eines jungen Musikanten aus ihrem Bekanntenkreis, der ebenfalls als Abschlussarbeit eine eigene CD produziert hatte. Bald fand sie auch die Unterstützung ihrer Familie für das ausgefallene Vorhaben. Zusammen mit Vater Franz Gisler wählte Eliane acht Jodellieder und Naturjutze aus. «Vieles aus der Region Innerschwyz und Ibrig, auch zwei Lieder, welche die Schüpferi-Meitli singen», fasst Eliane Gisler zusammen. Unterstützung kam auch von ihrem Freund Michi Reichmuth, der in der Formation Echo vom Paradiesli Akkordeon und Schwyzerörgeli spielt, und dessen Bruder, der daheim ein kleines Tonstudio eingerichtet hat. «Ich habe dann jeweils die erste Stimme gesungen bis eine Version vorlag, mit der ich zufrieden war.Dann habe ich die zweite Stimme darüber gesungen und schliesslich kam die Handorgelbegleitung dazu», sagt Eliane Gisler. Alternativ bilden bei Naturjutzen Trychelklänge den Hintergrund.


Mehr als 70 Stunden Arbeit


Nebst den Tonaufnahmen war die Gestaltung des Covers für die CD ein wichtiger Teil der Arbeit. Die ältere Schwester von Eliane Gisler bewies ihr Talent als Fotografin, und eine Grafikerin aus der Familie half bei der Gestaltung von Bild und Text. Zur Abschlussarbeit für die Schule gehörte auch ein Vortrag für die Klasse und eine schriftliche Zusammenfassung der Arbeit. «Der Vortrag ist sehr gut angekommen, und viele haben mich gefragt, ob ich wirklich selber gesungen habe», erzählt Eliane Gisler. Am Schluss war sie selber erstaunt, dass für die ganze Produktion mehr als 70 Stunden Aufwand zusammengekommen waren. Nun folgt am Dienstag, 3. Juli, ab 18.30 Uhr die Präsentation aller Abschlussarbeiten im Schulhaus Leutschen. Über Kopfhörer kann man in die CD reinhören. Und wahrscheinlich singt Eliane Gisler dann eines der Lieder auch live. Die CD trägt den Titel «Än Jutz, äs Liäd für’s Härz und Gmüät».Die 25 fertigen Exemplare sind grösstenteils für Familienmitglieder und gute Freunde reserviert. Eliane Gisler wird sicher auch während der Lehre als Coiffeuse, die sie im August beginnt, mit viel Freude weitersingen und -jodeln. Sie bedauert, dass es im Jodelbereich kaum Möglichkeiten für 16- bis 20-jährige gibt. «Gerne würde ich mit jemandem im Duett singen»,verrät die junge Frau einen Wunsch an die Zukunft.


Höfner Volksblatt und March-Anzeiger / Frieda Suter

Autor

Höfner Volksblatt & March Anzeiger

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Kategorie

  • Musik

Publiziert am

25.06.2018

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