Musik
Vier Jahrzehnte auf der Bühne und 900 Fans lassen sich mitreissen
Die Rubbernecks feierten am Samstag im Tischmacherhof in Galgenen ihr 40-Jahr-Jubiläum. Mit dabei: Roger & The Wild Horses und The Jets aus England.
Es ist wie beim Wein. Guter Wein wird mit den Jahren in der Regel noch ein bisschen besser. Und wenn man sich dann einen Schluck dieses Weines genehmigen kann, dann ist dies eine der Freuden im Leben. Sie starteten einst in den Beizen von Lachen als Teenie-Band. Die Rubbernecks. Kaum einer von ihnen dachte daran, dass sie 40 Jahre später vor 900 Fans noch immer über die Bühne fegen. Am Samstag taten sie es. Und wie. Es schien, als ob die vergangenen Jahrzehnte spurlos an ihnen vorübergegangen wären. Ihre Songs kamen frisch rüber. Ihr Einsatz liess nie durchblicken, dass der eine oder andere schon bald die 60 auf dem Rücken hat. Und sie hatten Spass, René Rimml, Markus «Mügg» Zweifel, Martin Rauchenstein, Rolf Aeberli, Steven Diethelm und Markus Schuler, im Laufe des Abends ergänzt unter anderem mit Saxofonist Marc Bühler. Dieser Spass sprang vom ersten Augenblick an aufs Publikum über. Da tanzten Grau-Melierte ebenso wie junge Frauen in ihren Petticoat-Röcken. Die Hände waren oben. Sie sangen mit. Und bei «The Wanderer» stampften sie vor der Bühne im Tischmacherhof, als ob sie anschliessend Richtung Ruchweid loswandern würden.
«Müggs» Schlussbouquet
So etwas wie der Star des Abends war Markus «Mügg» Zweifel, der Mann am Bass, der sich als Gründungsmitglied nach diesen 40 Jahren von den Rubbernecks «offiziell» verabschiedete, inoffiziell jedoch weiterhin als Aushilfs-Bassist zur Verfügung steht. Seine akrobatischen Einlagen sind legendär, und auch wenn er sich demnächst einer Schulteroperation unterziehen muss und die 50 auch schon seit längerer Zeit überschritten hat, gab er auf der Bühne alles. Zum Abschluss der Rubbernecks-Show – natürlich mit Steven Diethelms brennendem Klavier als einer der Höhepunkte – führte Mügg seinen Nachfolger Marco Bründler im Duett ins Rubbernecks- Bassisten-Dasein ein.
Wegbegleiter auf der Bühne
Die Rubbernecks bestritten den Jubiläumsabend nicht nur mit Fans, sondern auch mit Musikfreunden. Ein treuer Begleiter machte den Anfang: Roger & The Wild Horses. Der ehemalige «Elvis aus Schindellegi», heute seine Haarpracht dezent unter einem Wildwest-Hut versteckt, dafür mit gräulichem Bart, blickt auf eine jahrzehntelange Freundschaft mit den Rubbernecks zurück. Er erinnerte sich: «Es war 1991, die 700-Jahr-Feier der Schweiz, als ich auf dem Rossberg bei den Rubbernecks spontan mitsingen durfte und es dann auf die Titelseite des ‹Höfner Volksblatts› geschafft habe.» Welch eine Ehre und gleichzeitig der Start seiner Karriere! Roger und seine wilden Pferde gaben von Beginn an den Tarif durch beziehungsweise den Takt an, sodass sofort die ersten Tanzlustigen die freie Fläche vor der Bühne bevölkerten. Den Abschluss machten schliesslich The Jets aus England, nicht zum ersten Mal Bühnenkollegen der Rubbernecks. Die Brüder Bobby, Ray und Tony Cotton, ebenfalls seit Jahrzehnten und mit internationalen Erfolgen auf der Bühne, brachten ihre grossen Hits nach Galgenen. Beim 1981er-Hit «Yes Tonight Josephine» war es selbstverständlich, dass das Publikum ein weiteres Mal kräftig mittanzte und mitsang. Der von Andy Grüter perfekt organisierte 40-Jahr-Jubiläumsabend der Rubbernecks zeigte, dass die Jungs auf guten Wegen sind, dereinst mit ihren Fans auch das 50-Jährige feiern zu können, auch wenn sie wohl in die-sen Stunden die Folgen ihrer teils akrobatischen Bühneneinlagen abklingen lassen müssen …
Höfner Volksblatt und March-Anzeiger / Stefan Grüter
Autor
Höfner Volksblatt & March Anzeiger
Kontakt
Kategorie
- Musik
Publiziert am
Webcode
www.schwyzkultur.ch/Vvw9KP