Museumsleiter Adrian Nigg zeigt Monika Dunant die neue Multimediastation im Museumsraum. Benno Ammann war ihr Grossonkel.
Museumsleiter Adrian Nigg zeigt Monika Dunant die neue Multimediastation im Museumsraum. Benno Ammann war ihr Grossonkel.
Andreas Schenker (rechts) überreicht den Nachlass Ammanns an Bezirksammann Ueli Camenzind. Bilder: Silvia Camenzind
Andreas Schenker (rechts) überreicht den Nachlass Ammanns an Bezirksammann Ueli Camenzind. Bilder: Silvia Camenzind

Dies & Das

Benno Ammann zieht ins Museum ein

Zusammen mit dem Schriftsteller Josef Maria Camenzind ist der Komponist nun auch im Alten Rathaus präsent.

Sie waren Jahrgänger, sassen in der Schule in derselben Schulbank, und nun sind sie im Ortsmuseum erneut zusammen in einem Raum: der Schriftsteller Josef Maria Camenzind (1904– 1984) und der Komponist Benno Ammann (1904–1986). Am Sonntag lud Ortsmuseumsleiter Adrian Nigg Interessierte und zahlreiche Angehörige der beiden Gersauer Persönlichkeiten in den Singsaal ein, bevor man individuell die Multimediastation mit Bild- und 28 Tonaufnahmen und die Infotafeln im Raum 4 im Ortsmuseum besichtigen konnte. Dass heute der Nachlass von Benno Ammann geordnet und der Nachwelt erhalten ist, ist Andreas Schenker zu verdanken. Benno Ammann war der Onkel seiner verstorbenen Frau und lebte wie die Familie Schenker ebenfalls in Basel. «Er kam gerne zu uns und gab uns Einblick ins kompositorische Arbeiten. Er schätzte unseren grossen Tisch, um seine Partituren auszubreiten », erklärt Schenker.

Ammanns Stil war die atonale Musik


Der Gersauer Organist Alois Koch am Klavier, Monika Haselbach, Violoncello, und Gabriela Glaus, Sopran, machten es möglich, dass die Musik von Benno Ammann live zu hören war. «Sein Stil war die atonale Musik», erklärte Koch und gab einen Einblick in die Zwölftontechnik: «Hören Sie einfach, welche Töne kommen und welche Kombinationen das ergibt, ob schön oder nicht schön», gab er dem Publikum eine Hörhilfe. Er erklärte, dass Ammanns Kompositionen schwierig zu spielen seien und deshalb nicht oft aufgeführt würden. Zudem betonte Koch: «Benno Ammann hat ein grosses Glück, dass er Angehörige hat, die sich für ihn einsetzen. Andere grossartige Komponisten sind nicht mehr bekannt. » Josef Maria Camenzind und Benno Ammann haben auch zusammengearbeitet. Das zeigte sich in «Mys Dörfli », bei dem der Text vom Gersauer Schriftsteller und die Musik vom Komponisten stammt. Vorgetragen von den drei Könnern, war dieser musikalische Ausklang grossartig. Eine Überraschung gab es für den Bezirk: Andreas Schenker überreichte Benno Ammanns Werk als Schenkung. Was einst zerstreut in Ammanns Basler Wohnung lag, ist dank Schenkers immenser Arbeit nun übersichtlich geordnet und hat auf einem Servicewagen Platz. Bezirksammann Ueli Camenzind bedankte sich für diesen grossartigen Schatz. Im Zuge der Integration von Benno Ammann ins Gersauer Ortsmuseum wurden auch der Josef-Maria-Camenzind- Brunnen, gestaltet von Josef Bisa, auf dem Sternenplatz und der Schiffmeister- Balz-Brunnen von Maria Luisa Wiget auf dem Rathausplatz mit QRCodes versehen, die zu vertieften Informationen führen.

Bote der Urschweiz / Silvia Camenzind

Autor

Bote der Urschweiz

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Publiziert am

04.05.2023

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www.schwyzkultur.ch/66JXvP