Das Quintett Ils Fränzlis da Tschlin, von links: Domenic Janett, Anna Staschia Janett, Cristina und Madlaina Janett mit Vater Curdin Janett. Bild Guido Bürgle
Das Quintett Ils Fränzlis da Tschlin, von links: Domenic Janett, Anna Staschia Janett, Cristina und Madlaina Janett mit Vater Curdin Janett. Bild Guido Bürgle

Musik

Die «Fränzlis» gingen unter die Haut

Das Konzert des Quintetts begeisterte rund 100 Musikfans am Gersauer Herbst.

So bunt sich das Herbstlaub präsentiert, so verschieden und bezaubernd ist jeweils das musikalische Programm des Festivals Gersauer Herbst. Wenn auch heuer wegen Corona vieles abgesagt oder verschoben werden musste, so kamen doch Musikbegeisterte von Donnerstag bis Samstag im Dorf am See in den Genuss exzellent gespielter, virtuoser Musik. Den Auftakt machte Ignaz Netzer am Blues & Dine im Gasthaus Tübli. «Es waren zwei grandiose Abende mit einem der besten Solo-Blueser Europas», erklärte Festivalleiter Roger Bürgler. Auch das Publikum zeigte sich begeistert. Unter den insgesamt 80 Zuhörern waren viele Blues-Fachleute. «Das erstmalige Konzept mit Essen und feiner Kunst hat sich bewährt und wird 2021 fortgesetzt», sagte Bürgler. Es sei eine gute Alternative zu den Konzerten im Alten Rathaus, die seit 2019 Geschichte sind.

Ein talentierter Bläser und vier Streicher


«Heute können Sie etwas romanisch lernen», meinte die humorvolle Programmansagerin Madlaina Janett am Samstag zu den knapp 100 Konzertbesucherinnen und –besuchern in der Pfarrkirche Gersau. In der Tat: Etliche der 17 Stücke, die das bekannte Engadiner Quintett Ils Fränzlis da Tschlin zum Besten gab, trugen rätoromanische Titel. Besonders eindrücklich war ein Marsch, bei dem mit vier Streichinstrumenten plus Klarinette versucht wurde, möglichst gut ein Blasmusik-Ensemble zu imitieren. Teil des Programms waren auch ein paar unkonventionelle Titel. Für die meisten dieser «verrückten» Kompositionen sei Curdin Janett zuständig, erklärte dessen Tochter Madlaina am Mikrofon. So gab es für einen Tanz grossen Applaus, beim dem praktisch alle möglichen Taktarten vorkamen. Bei einigen Stücken kam es auch zu gesanglichen Einlagen des Quintetts, was überraschte und weitere musikalische Farbtupfer setzte. Das Publikum (mit Hygienemasken) zeigte sich begeistert und forderte mit Nachdruck zwei Zugaben. Eine davon war das legendäre «Träumli» der Bossbuebe, grandios gespielt, mit ausgesprochen lockerer, ideenreicher Begleitung. «Wir konnten die BAG-Schutz-undAbstandsmassnahmen gut einhalten», bilanzierte Roger Bürgler. «Den Musikern hat man die Freude angemerkt, ebenso dem Publikum. Selten gab es nach jedem Stück so langen Applaus», zeigte sich Bürgler stolz.

Bote der Urschweiz / gb

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Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Musik

Publiziert am

26.10.2020

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