«Chorsingen ist Mannschaftssport», sagt Christoph Monsch, Leiter des Projektes «Imagine». Bild Silvia Camenzind
«Chorsingen ist Mannschaftssport», sagt Christoph Monsch, Leiter des Projektes «Imagine». Bild Silvia Camenzind

Musik

Chor Cantando einmal rockig

Der Chor Cantando kann auch anders. Unterstützt von Musikern zeigen über 40 Sängerinnen und Sänger ihre Pop-Seite. Chorleiter Christoph Monsch erklärt das Projekt.

Mit Christoph Monsch sprach Silvia Camenzind

Das Konzert heisst «Imagine». Sind Sie John-Lennon-Fan?

Lennon und die Beatles haben sicher einige Songs geschrieben, die uns überleben werden. Trotzdem bin ich einfach Fan verschiedenster Musik, die mich persönlich aus irgendeinem Grunde berührt. Und dies passiert mir von Klassik über Rock und Popbis zu einem Naturjuuz.

Hat «Imagine» Sie besonders berührt?

«Imagine» war einer der 15 verbliebenen Songs, die in unser Konzept passten. Es war unser Organist Alois Koch, der auf die Idee kam, dies wäre doch gleich ein passender Aufhänger für das ganze Konzert: «Imagine – stell dir vor».

Was bedeutet Ihnen dieses Lied?

Imagine war bereits 1971 sicher auch wegen des Textes ein Welthit: «Stell dir vor, eine Welt, in der alle Völker friedlich zusammenleben, eine Welt, in der es keinen Grund gibt, zu töten oder dafür zu sterben. Du kannst sagen, ich sei ein Träumer, aber ich hoffe, eines Tages wird die Welt eins sein.» Die Ideale der Hippiezeit sind längst verflogen. Aber noch immer können wir nur auf eine friedlichere Welt hoffen.

Wie haben Sie die Titel zusammengestellt? Was ist das Motto oder das Verbindende der Songs?

Das Konzert findet im in jeder Hinsicht grossartigen Kirchenraum statt, wo der Chor auch die Gottesdienste an den Festtagen musikalisch mitgestaltet. Obwohl der Chor Cantando sich musikalisch von einer rockig-poppigen Seite zeigt, ist es von den Textinhalten her ein absolut geistliches Konzert, welches einem klaren Konzept folgt. Das Konzert wird eröffnet mit dem Friedensgruss «Shalom» und endet mit der Zuversicht «wir können Wunder bewirken,wenn wir daran glauben». Jeder Song dazwischen befasst sich inhaltlich mit den auch kirchlichen Themen. Es geht um Bewahrung der Schöpfung, Gerechtigkeit, Frieden und Hoffnung.

Im Chor Cantando gibt es eine Generation von Sängern, welche nicht alle über Englischkenntnisse verfügen. Wie gingen Sie bei den Proben vor?

Ein paar Brocken Englisch kann heute wohl jeder, denn wir sind ja tagtäglich damit umgeben. Aber wir singen ja auch in andern Sprachen, die wir nicht beherrschen. Wenn man will, kann man vieles lernen, und das in jedem Alter. Die englischen Texte haben wir zum Teil mit einer Art phonetischer Schrift unterlegt, zudem konnte jedes Chormitglied anhand der speziell hergestellten CD für sich zu Hause üben. Schwieriger war es für einige ältere Semester, sich den Groove, die Rhythmik der Popmusik anzueignen, was sich vom klassischen Gesang eben wesentlich unterscheidet. Obwohl beispielsweise «Imagine» 45 Jahre alt ist, mussten die bis zu sechsstimmigen Chorarrangements sowieso alle neu erarbeitet werden.

War das Projekt, als Sie es starteten, bereits so gross?

Es war schon immer klar, dass sich der Chor nicht mit einstimmigen Liedern zufrieden gibt, sondern anspruchsvollere Arrangements darbieten will. Die Unterstützung durch eine Band war von Anfang an geplant und auch die Möglichkeit, die Kirchenorgeln in einem andern Rahmen ertönen zu lassen.

Wie lange wird schon geprobt?

Nach Ostern haben wir mit den Proben speziell für das Konzert begonnen, unterbrochen jedoch durch unsere kirchlichen Auftritte an Pfingsten und Fronleichnam.

Was macht den Unterschied zu Proben für den kirchlichen Gesang?

Wir geben uns Mühe, dass wir das,was wir machen, möglichst gut und stilgerecht machen. Ein Renaissance-Gesang ist keine Barockmusik und auch kein Popsong, jeder Stil hat seine Eigenheiten.

Haben die Sängerinnen und Sänger Spass an den Ohrwürmern?

Wenn wir etwas Neues in Angriff nehmen, dann zweifeln immer einige, ob sie das denn je schaffen würden. Dann kommt die lange und strenge Erarbeitungsphase: Wird das denn je gut tönen? Und wenn es dann gelingt, dann sind alle überzeugt und glücklich.

Warum nehmen Sie diese immense Arbeit auf sich?

Wenn ich es als reine Arbeit betrachten würde, dann würde ich es sicher nicht machen, genauso die gut 40 Sängerinnenund Sänger. Wir alle lieben Herausforderungen und sind glücklich, wenn w

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Musik

Publiziert am

08.10.2015

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