Der grosse Moment. Nach der feierlichen Weihe in der Pfarrkirche konnte die Feldmusik Gersau gestern ihre neue Uniform der Bevölkerung vorstellen. Vorne Dirigent Klaus-Peter Müller und gleich dahinter OK-Präsident Bruno von Holzen. Bilder Roger Bürgle
Der grosse Moment. Nach der feierlichen Weihe in der Pfarrkirche konnte die Feldmusik Gersau gestern ihre neue Uniform der Bevölkerung vorstellen. Vorne Dirigent Klaus-Peter Müller und gleich dahinter OK-Präsident Bruno von Holzen. Bilder Roger Bürgle
Der Uniformenberg der Feldmusik Gersau wurde am Freitag beim Jahreskonzert unter der Leitung von Dirigent Klaus-Peter Müller immer grösser
Der Uniformenberg der Feldmusik Gersau wurde am Freitag beim Jahreskonzert unter der Leitung von Dirigent Klaus-Peter Müller immer grösser
Die Stadtkapelle Oberndorf am Neckar beschenkte die Feldmusik Gersau mit einer wunderbaren Polka und Köstlichkeiten aus Rottweil.
Die Stadtkapelle Oberndorf am Neckar beschenkte die Feldmusik Gersau mit einer wunderbaren Polka und Köstlichkeiten aus Rottweil.

Musik

Feines Fest für einen feinen Zwirn

Die Feldmusik Gersau hat nach 21 Jahren eine neue Uniform erhalten. Dies wurde über drei Tage standesgerecht gefeiert.

Dass am Schluss mit Gusti Camenzind ein Gersauer Feldmusikant an einem Jahreskonzert in den Unterhosen spielt, war nicht der einzige ungewöhnliche Moment der letzten drei Tage und Nächte in Gersau. Die dortige Feldmusik wusste nämlich ihre neue Uniform mit viel Musik, Witz und Charme zu feiern.

Jugendfreier Striptease

Feldmusik-Ehrenmitglied Gusti Camenzind war aber nicht der einzige, der das Konzert am Freitagabend nicht in kompletter Uniformabsolvierte. Nach der Pause entledigte sich das Ensemble Stück um Stück seiner in die Jahre gekommenen Uniform, und so türmte sich am Bühnenrand ein Stoffberg. Schliesslich haben die Gersauer ihr offizielles Jahreskonzert zur Eröffnung der Neuuniformierungsfeierlichkeiten auch unter dem Motto «Verabschiedung der alten Uniform» angekündigt. Der entsprechende Striptease während des anspruchsvollen und vielseitigen Konzerts war aber absolut jugendgerecht und überaus amüsant. Moderatorin Renata Pagliuca Hosennen kam charmant ins Rudern, doch Dirigent Klaus-Peter Müller schaffte es, sein Ensemble zwischen den Einlagen wieder konzentriert aufspielen zu lassen. Das Publikum jedenfalls war begeistert. Auch das Rahmenprogramm in der Bar und in der Kaffeestube – in Letzterem mit dem hochklassigen Ländlerquartett Müller-Lüthi-Alder – war perfekt. Gefeiert wurde sowohl am Freitag wie auch am Samstag bis tief in die Morgenstunden.

Gäste sorgten für Stimmung

Am Samstagmorgen wurden in Gersau knapp 55 Musikantinnen und Musikanten der Stadtkapelle Oberndorf am Neckar in Baden-Württemberg, die ihren Ursprung bereits 1780 hat, empfangen. Nach einer gemütlichen Rundfahrt auf dem 108-jährigen Gersauer Nauen Republik hatte die seit ein paar Jahren mit den Gersauern befreundete Blasmusik auch einen Auftrag. Sie sorgten am Abend für ein grossartiges und höchst unterhaltsames Konzert. Die 45 Gersauer Musikanten wiederum schauten für das Wohl des Publikums. Für den Vizepräsidenten der Oberndorfer, Marco Pfisterer, ist die Partnerschaft der beiden Musikvereine ein Glücksfall. «Wir pflegen eine sehr schöne Beziehung, und dass wir bei dieser wichtigen Feier für die Gersauer sogar ein Konzert spielen dürfen, freut uns ausserordentlich.» Abgeschlossen wurde die dreitägige Feier gestern mit der eigentlichen Uniformweihe durch Pfarrer Otto Merkelbach in der Pfarrkirche St. Marzellus in Gersau. Und natürlich waren vor allem die Gersauerinnen und Gersauer, die zusammen mit auswärtigen Gönnern die neue Uniform mit Spenden mitfinanzierten, interessiert zu sehen, was hier aus der Schneiderei von Schuler Uniformen in Rothenthurm nach Gersau geliefert worden war. Im Gegensatz zur alten, etwas poppigen Uniform aus den 90er-Jahren haben sich die Gersauer für einen klassischen Schnitt und ein edles Blau entschieden. Sehr elegant, sehr schön. «Wir sind mit dem Fest sehr zufrieden und natürlich vor allem mit unserer neuen Uniform», schwärmte OK-Präsident Bruno von Holzen.

Bote der Urschweiz (Roger Bürgler)

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Musik

Publiziert am

20.06.2016

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