Der Berner Mundartsänger, Poet und Multiinstrumentalist Christian Häni kommt mit seiner Band Halunke ins Alte Rathaus Gersau. Bild pd
Der Berner Mundartsänger, Poet und Multiinstrumentalist Christian Häni kommt mit seiner Band Halunke ins Alte Rathaus Gersau. Bild pd

Musik

Festival für Liebhaber und Geniesser

Wenn der Sommer schon auf sich warten lässt, kann man ja immerhin den Gersauer Herbst ins Auge fassen – das Programm jedenfalls verspricht Hochgenuss.

Ganz klein und einfach startete im November 2004 der Gersauer Herbst mit Konzerten und einem Theater in der Pfarrkirche, im Seehotel Schwert und im Alten Rathaus. Letzteres hat sich in den letzten Jahren während jeweils fast zwei Wochen zu einem kulturellen Hotspot der Region entwickelt. Eigentlich ist das frühere Abstimmungslokal, wie die Gersauer den Raum im Parterre des 1745 erbauten Rathauses im Dorfzentrum nennen, viel zu klein für Kulturveranstaltungen.

Alles ist möglich

Aber sowohl Künstler wie auch Publikum und Veranstalter haben sich mit den Umständen längst abgefunden, und seit vor zwei Jahren die Berner Chica Torpedos mit neun Musikern auf der gerade mal 2,3 Meter tiefen und 5,5 Meter breiten Bühne spielten, ist ohnehin alles möglich. Vor allem haben nicht wenige der 90 Konzerte (!) der letzten zwölf Jahre in dieser einzigartigen Lokation ziemliche Wellen geschlagen. In der Szene gilt das Festival und speziell das Alte Rathaus als ein Muss. Da kommen grosse Namen zu Sonderkonditionen, weil man einfach diesen Ort bespielt haben will. «Man hört viel Gutes vom Gersauer Herbst, und darum unterbrechen wir auch extra für dieses Konzert unsere Studioaufnahmen», verriet Christian Häni, Frontmann der Berner Combo Halunke. «Die Vorfreude ist bei uns allen jetzt schon gross», sagt der frühere Sänger von Scream, der mit Halunke und seinen tollen Mundartsongs zu einem der spannendsten Akteuren in der Berner Szene geworden ist und auch am diesjährigen Gurtenfestival auftritt.

Internationales Programm

Doch bereits am Eröffnungsabend (8. November) dürfte es ein staunendes Publikum geben. Festivalleiter Roger Bürgler hat den Abend wie schon seit Jahren mit Volksmusikanten besetzt. Doch eben ganz anders, als man dies zu erwarten vermag: Mit Adrian Würsch kommt einer der innovativsten Schwyzerörgeler inklusive Band ins Alte Rathaus. Zu sehen ist aber auch der Metalfan und Hackbrettspieler Christoph Pfändler. Bezeichnenderweise nennt ersein Quartett mit drei jungen Frauen Metal Kapelle. Volksmusik gibt es auch am letzten Abend im Alten Rathaus. Jedoch nicht aus der Schweiz, sondern aus Wien. Der Knopfharmonikaspieler Walter Soyka ist eine Koryphäe, und zusammen mit Karl Stirner (Zither) und Martina Rittmannsberger (Geige) zelebriert er authentische Wiener Schrammelund Salonmusik.Mit WolfgangKalb steht im Alten Rathaus der Festivaltradition entsprechend auch ein Bluesabend an. Der Deutsche Gitarrist und Sänger huldigt alte Grössen wie Muddy Waters, Louisiana Red oder John Lee Hooker. Mit dem Franzosen Claude Bourbon kommt ein weiterer Gitarrenmeister nach Gersau. Der Virtuose, der notabene auch grossartig singt, präsentiert einen Mix aus Folk, Blues und Latin.

Nachwuchs zum zehnten Mal

Zusammen mit dem Swing-Quintett The Waffel Machine Orchestra, Heinz de Specht und im Seehotel Waldstätterhof in Brunnen mit Trauffer undThe Ukulele Orchestra of Great Britain wird der 13. Gersauer Herbst vielseitig wie noch nie abgerundet. Ein kleines Jubiläum darf auch gefeiert werden: Unter der Leitung von Ivan Steiner findet am Sonntag, 13.November, zum zehnten Mal die NachwuchsplattformGersauer Herbst Spezial statt. Vier junge Künstlerinnen und Künstler treten auf und werden von Moderator Erwin Nigg zu ihrem Schaffen und ihren Ambitionen befragt.

Infos

www.kulturwerk.ch/home/gersauerherbst/





Bote der Urschweiz (pd)

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Musik

Publiziert am

29.06.2016

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