Musik
Freischlader: Mehr als Blues
Mit Henrik Freischlader wurde die Reihe hochklassiger Bluesmusiker in der Gersauer Aula am Samstag fortgesetzt. Der deutsche Gitarrist und Sänger widmete sich vor rund 200 Zuschauern aber nicht nur dem Blues.
Bereits vor einem Jahr überraschten die Gersauer Mike von Holzen und Marcel Elmer mit dem Engagement von Danny Bryant in der Gersauer Aula. Motiviert durch den damaligen Erfolg und die vielen Komplimente, setzen die beiden Veranstalter die lose Konzertreihe fort. Am Samstag mit dem von der internationalen Fachpresse hochgejubelten Gitarristen und Sänger Henrik Freischlader.
Experimentelle Ausflüge
Eröffnet wurde der Konzertabend in der zu einem sehr ansehnlichen Musikclub umfunktionierten Aula von den einheimischen Bands BluesBlend und JackXpress. Die Musiker der beiden Bands waren zwar fast identisch, was aber die Freude beim Publikum keineswegs beeinträchtigte. Während sich die erste Formation, ihrem Namen entsprechend, dem Blues widmete, spielten «JackXpress» Pop und Rock auf hohem Niveau. Inzwischen verfügt die Band auch über ein Repertoire eigener Mundartsongs. Hoch waren dann aber vor allem die Erwartungen an den Gaststar des Abends, den deutschen Gitarristen und Sänger Henrik Freischlader, der mit einem Schlagzeuger, einem Bassisten und einem Hammondspieler nach Gersau kam. Musikalisch war der Auftritt vom anderen Stern, doch reine Bluespuristen dürften etwas enttäuscht über die Songauswahl des Quartetts gewesen sein. Das Konzert ging weit über den ohnehin schon breiten Begriff des Blues hinaus. Zum Teil spielten Henrik Freischlader und seine ebenfalls grandiosen Musiker progressiven Rock mit vielen Improvisationen und Soundexperimenten. Dies war faszinierend und beeindruckend, aber halt nicht einfach «nur» Blues.
Grossartige Stimme
Wenn es dann aber einen Blues gab, dann war dieser zum Niederknien. Nicht nur weil Freischlader in der Tat ein unglaublicher Gitarrist ist, sondern vor allem auch ein grandioser Sänger. So sah man viele der Zuschauer aus nah und fern fast bildlich mit offenem Mund das Quartett bestaunen. Doch wenn sich die Band zwischendurch wieder in einem minutenlangen Rhythmusloop verlor, ging auch die Aufmerksamkeit des Publikums flöten. Trotzdem, der Abend in Gersau war ein Erlebnis. Die beiden Vorbands waren top, und der Stargast ein Ereignis. Auch die Veranstalter waren mit dem Erfolg ihres Abends zufrieden, und es ist zu hoffen, dass die Konzertreihe weitergeht. Mit oder ohne Blues.
Bote der Urschweiz
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