«Eine, wo so richtig abgad»: Marc Sway, Gigi Moto (links) und Freda A. Goodlett harmonieren bestens. Bild Silvia Camenzind
«Eine, wo so richtig abgad»: Marc Sway, Gigi Moto (links) und Freda A. Goodlett harmonieren bestens. Bild Silvia Camenzind

Musik

Gersauer Herbst: Sway holt das Publikum an Bühne

Am Gersauer Herbst sorgten am Samstag in der Aula Eliana Burki und die Funky Brotherhood für einen fulminanten Abschluss. Doch erst Marc Sway lockte das Publikum aus der Reserve.

Eliana Burki spielt auf dem Alphorn Funk. Sie entlockt dem Instrument nicht melancholische Heimatklänge, die Assoziationen zum 1. August wecken würden, sondern verblüffend schnelle Töne, die perfekt in den Klang einer elektrischen Gitarre übergehen. Die junge Alphornistin macht den traditionellen Hintergrund des Instruments vergessen, macht Weltmusik, Jazz-Funk und Pop. Dazu singt sie, wird von einer starken Band begleitet und ist eine sexy Erscheinung. Sie verblüffte die über 300 Menschen im Publikum in der Gersauer Aula, und doch blieb dieses etwas auf Distanz. Die ersten drei, vier Meter vor der Bühne blieben leer.

Sway völlig locker drauf

Das blieb auch danach so, als die Funky Brotherhood auf der Bühne loslegte und zeigte, dass sie auch ohne die Stars, die danach noch kommen werden, eine Top-Band ist. Sie bringt Funk, Jazz und Soul so gekonnt, dass das Publikum nicht mehr ruhig stehen kann. Freda A. Goodlett, die im letzten Jahr zusammen mit Marc Sway das Publikum im Alten Rathaus in Entzücken versetzt hatte, war die erste Sängerin, die auf die Bühne trat und auch einen wesentlichen Part alleine bestritt. Sie forderte das Publikum auf, nach vorne zu kommen. «Oder ist die Musik zu laut?» Das war sie tatsächlich, und dies störte auch Roger Bürgler vom Organisationskomitee. Erst spät kam die wunderbare Gigi Moto dazu und ganz zuletzt Marc Sway, völlig locker drauf und gewillt, den Abstand zwischen Publikum und Bühne nun endgültig zu verringern. Einige Sprüche über die Republik, ein Aufruf, nach vorne zu kommen – dann sang er los, und das Publikum stand schon am Bühnenrand. «Yes», sagte Sway nach dem ersten Song, wohl mehr zu sich selber als zum Publikum, wohl mehr als Bestätigung, dass er es wieder geschafft hatte, dass der Funken erneut gesprungen war und er nun sein Publikum nur noch glücklich machen musste, mit seinem Hit «Severina». Zusammen mit seinen Mitsängerinnen sorgte er danach für Party bis zur Zugabe, dem Klassiker der Temptations «Papa Was a Rollin’ Stone», der dem Publikum erneut aufzeigte, welch starke Band hier an den Instrumenten war.

Bote der Urschweiz

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Bote der Urschweiz

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  • Musik

Publiziert am

30.11.2009

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