Der Sänger holte Publikum auf die Bühne: Handchirurg Gregor Lacher aus Schwyz (rechts) reicht Gustav (links) jeweils das B-Horn für eine Einlage. Bild Silvia Camenzind
Der Sänger holte Publikum auf die Bühne: Handchirurg Gregor Lacher aus Schwyz (rechts) reicht Gustav (links) jeweils das B-Horn für eine Einlage. Bild Silvia Camenzind

Musik

Gustav und sein Gersauer Chor

Am Mittwoch kam Gustav an den Gersauer Herbst. Er brachte sein neues Album mit, und bald schon war das Publikum sein Chor.

2007 trat Gustav am Gersauer Herbst auf. Damals war er noch wenig bekannt, ein Insidertipp. Inzwischen liegt der «Kampf der Chöre» hinter dem Künstler aus Freiburg. Gustav und seine Lieder wurden berühmt. Eben hat er im Alleingang in seinem Studio ein neues Album eingespielt. «The Holy Songbook» heisst es, fast alles sind Lieder zum Mitsingen. Kaum begonnen, sass auch schon eine Zuhörerin aus der ersten Reihe vor einem kleinen Xylophon auf der Bühne, und das Publikum sang begeistert mit. Alles war ebenso «Easy» wie der Name des Songs, denn Gustav sang vor, und sein Publikums-Chor setzte wiederholend ein.

Lieder voller Lebensfreude

Der Konzertabend mit Gustav erfüllte die Erwartungen. Er war abwechslungsreich im Stil – Pop, Rock, Folk, Blues und Chansons. Dazu sang Gustav in mehreren Sprachen, augenzwinkernd und mit Sprachwitz. Die vielen positiven Lieder voller Lebensfreude steckten das Publikum an. Es war aufmerksam, sang und klatschte mit. Wer zuvorderst sass, fand sich auch schon bald auf der Bühne, so zum Beispiel der Schwyzer Arzt Gregor Lacher, der als Handlanger Gustav jeweils das B-Horn zu überreichen hatte. Doch Gustav kann auch anders: Inmitten der positiven Stimmung leuchtete die melancholische Ballade «Mercenaire» wie eine wunderschöne Perle. Ohne Zugaben durfte das Multitalent mit seiner Band nicht von der Bühne. Man wollte nochmals mitsingen; mittanzen in den Publikumsreihen hingegen war kaum möglich, so eng war es im ausverkauften Alten Rathaus. Das kleine Festival stösst in seinem zehnten Jahr an seine räumlichen Grenzen. Das ist die Kehrseite des Erfolgs. Das grosse Plus: Nie ist man den Künstlern näher. Gestern Abend spielten die drei Sängerinnen von Netnakisum ebenfalls vor ausverkauftem Haus.

Bote der Urschweiz

Autor

Bote der Urschweiz

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  • Musik

Publiziert am

15.11.2013

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