Siggi Fassl hat den Blues schon seit vielen Jahren: Der grossartige Musiker präsentierte in Gersau Können und Charme. Bild Silvia Camenzind
Siggi Fassl hat den Blues schon seit vielen Jahren: Der grossartige Musiker präsentierte in Gersau Können und Charme. Bild Silvia Camenzind

Musik

Siggi Fassl liess die Gitarre sprechen

Siggi Fassl aus Wien brachte am Samstagabend den Blues an den Gersauer Herbst. Der sensationelle Blues-Gitarrist mit starker Stimme lud zu einer Reise durch 30 Jahre akustischer Blues-Geschichte.

Eine Bühne, darauf drei Gitarren und davor ein aufmerksames, erwartungsvolles Publikum: Das war das Wirkungsfeld des 43-jährigen Siggi Fassl, der den Blues hat, schon viele Jahre und ihn auch spielt, variantenreich, von tieftraurig bis humorvoll und verschmitzt. Fassl interpretierte in Gersau nicht nur Blues-Songs bekannter und weniger bekannter Grössen aus den Südstaaten, sondern brachte auch eigene Stücke. Im ersten seiner drei Sets war dies eines, das er Louisiana Red gewidmet hatte, den er in Wien persönlich kennenlernen durfte. Da liess er seine Gitarre erstmals aufbrausen, wie er es später immer wieder tat – «do krochts», würde der Wiener sagen.

Fassl, der weisse Blueser

«Can A White Man Play The Blues?» Zu diesem weiteren eigenen Stück lässt sich nur sagen: «Und ob.» Siggi Fassl im vollbesetzten Alten Rathaus, im schweisstreibenden Scheinwerferlicht, war der beste Beweis dafür. Der Könner liess seine Gitarre sprechen und forderte sie im Verlaufe des Abends auch selber dazu auf: «Talk to me guitar.» Wahnsinnig, welche Klänge er seinen Instrumenten entlockte. Das riss das Publikum immer wieder zu Begeisterungsstürmen hin. Und seine Musik hat Groove. Man hört den Zug heranrollen, leiser werden und wieder aufdröhnen. Das bringt Fassl mit Charme und angereichert mit Geschichten aus dem Leben von Blues- Grössen und aus seinem eigenen, die manchmal auch aus dem Leben seines Publikums sein könnten. «Yesterday hero, today zero», wer kennt das nicht nach einer durchzechten Nacht – bester Stoff für einen weiteren Blues-Song. Drei Sets lang spielte Siggi Fassl auf, erst nach Mitternacht endete die hochkarätige Bluesnacht.

Bote der Urschweiz

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Bote der Urschweiz

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  • Musik

Publiziert am

23.11.2009

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