Das Stradivari Quartett am Konzert in der Pfarrkirche in Gersau. Bild: Walter Jann
Das Stradivari Quartett am Konzert in der Pfarrkirche in Gersau. Bild: Walter Jann

Musik

Standing Ovations für das Quartett

Das Publikum der «Schubertiade» am Stradivarifest in Gersau war begeistert.

Seit 25 Jahren kommt Maja Weber Ende Juli an den Vierwaldstättersee, um in der St.-Marzellus-Kirche ein Stradivari- Konzert zu geben. Vor zehn Jahren hat ihr Team daraus ein mehrtägiges Kammermusikfest kreiert, zusammen mit Gersau Tourismus. Dieses Doppeljubiläum wurde mit einer «Schubertiade » gefeiert. Am Mittwochabend fand im Mythensaal des Seehotels Waldstätterhof in Brunnen die Eröffnung mit dem «Mythenkonzert» statt. «Schubertiaden » – dies waren zu Schuberts Zeiten in Wien regelmässige Künstlerkameraden- Konzerte in kleinem Kreis. Was anderen Menschen die Familie, wurden dem jungen Komponisten seine Freunde: Mit ihnen führte er seine frisch komponierten Werke auf. Beziehungen zu bürgerlichen Kunstfreunden und Verlegern etablierten sich dort – Schuberts Genie erfuhr so wohl seine grösste Förderung. Das Schnabulieren und Courmachen (um Frauen werben), Trinken, Rauchen und Diskutieren kamen dabei nicht zu kurz. Daran erinnerte die Gestaltung des Mythenkonzert- Abends durchaus: zuerst die Musik, dann der Apéro – in kleinem Musikerkreise, im edlen Jugendstilsaal voller meist älterer Zuhörerinnen und Zuhörer. Nach dem hoch virtuosen Spiel wollte das Publikum am Ende kaum aufhören mit Klatschen. Das war der Auftakt. Die weiteren Konzerte konnten dank märchenhaftem Wetter alle wie geplant durchgeführt werden. Der Abschluss machte das Stradivari-Konzert vom Sonntag in der Kirche. Die Organisatorin und Cellistin Maja Weber spricht rückblickend von einer begeisterten Stimmung in der Kirche. Es gab Standing Ovation, Euphorie war spürbar. Gross war die Freude auch seitens des Quartetts – ein würdiges Jubiläum, an dem auch Roger Habisreutinger von Stradivari Stiftung Habisreutinger teilnahm, dessen Vater Rolf in Gersau gelebt und die Jahreskonzerte in der Kirche ins Leben gerufen hatte.

 

Bote der Urschweiz / lz/sc

Autor

Bote der Urschweiz

Kontakt

Kategorie

  • Musik

Publiziert am

31.07.2024

Webcode

www.schwyzkultur.ch/XsYNhp