Fahnenweihe in der Turnhalle: Die Paten Erwin Nigg und Ursula Camenzind-Küttel entrollen die Fahne. Pfarrer Otto Merkelbach (hinter der Fahne) und Sennenprobst Edy Imhof gestalteten die Einweihung. Bild Silvia Camenzind
Fahnenweihe in der Turnhalle: Die Paten Erwin Nigg und Ursula Camenzind-Küttel entrollen die Fahne. Pfarrer Otto Merkelbach (hinter der Fahne) und Sennenprobst Edy Imhof gestalteten die Einweihung. Bild Silvia Camenzind

Brauchtum / Feste

Sennenfahne in «Notkirche»

Nicht weniger traditionell, aber trotzdem etwas anders: Die Sennenchilbi Gersau stand in diesem Jahr im Zeichen der Fahnenweihe. In der «Notkirche» – der Turnhalle – wurde feierlich die neue Fahne enthüllt.

Die Gersauer pflegen ihr Brauchtum und feiern jedes Jahr im Herbst das Erntedankfest mit der Sennenchilbi. In diesem Jahr stand für die Sennengesellschaft zudem die Fahnenweihe auf dem Programm, und das wegen der Kirchenrestaurierung ohne Pfarrkirche. Die Sennen unter der Leitung von Sennenhauptmann Pius Reichlin organisierten dennoch eine würdige Fahnenweihe, welche vom Publikum sehr gelobt wurde. Pfarrer Otto Merkelbach begrüsste rund 400 Personen zum Titulargottesdienst in der Turnhalle. Er nannte sie «Notkirche». Wer anfänglich noch etwas irritiert auf Ringe, Handballkörbe und Sprossenwände blickte, der vergass diese schon bald. Der Chor Cantando, Gersau, begleitet von der bekannten Kapelle Heidi Bruggmann, führte die Ländlermesse Pax Montana auf und stimmte das Publikum auf die Sennenchilbi ein. Sennenprobst Edy Imhof predigte zum Thema Dankbarkeit, und die Fahnenpaten, Ursula Camenzind-Küttel und Erwin Nigg, entrollten die neue Fahne, die feierlich eingeweiht wurde. Zum Abschluss der Feier hielt Senn Andi Ulrich den Betruf, wofür er Applaus erntete.

Fahne kostete 9500 Franken

Weil das Sennenmahl und der Nachtisch in der Aula stattfanden, wurde diesmal nicht auf dem Rathausplatz, sondern praktischerweise auf dem Schulhausplatz zum Apéro und Folkloreprogramm geladen. Hier fanden auch die Fahnengrüsse statt. Die neue Sennenfahne, optisch exakt die alte, strahlte in der Sonne in den schönsten Farben. 9500 Franken kostete die neue Fahne. «Den grosszügigsten Batzen spendeten die Fahnengotte und der Fahnengötti», erklärte Sennenhauptmann Pius Reichlin. Ansonsten war fürs Publikum alles wie immer: Die Tschämeler verkauften Tschämelerkronen, und die Kinder schnappten beim Sackgumpen nach Cervelats. Im Vorfeld aber hatten die Sennen viel zu organisieren und zu gestalten. Hier zwei Beispiele: Um eine urchige Stimmung zu verbreiten, wurde aufwendig dekoriert. Und woher kommen all die Stühle? Weil für das Festbankett bereits alle Aulastühle benötigt wurden, sprang die Patensektion Vitznau ein und lieferte freundnachbarlich die Stühle für die Messe.

Bote der Urschweiz

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Bote der Urschweiz

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  • Brauchtum / Feste

Publiziert am

24.10.2011

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