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Zum 150. Geburtstag einen Film zur Schwyzer Geschichte

Der Historische Verein des Kantons Schwyz tagte in Gersau. Präsident Ralf Jacober präsentierte erste Ideen zum Jubiläum 2027.

2027 steht dem ehrwürdigen Historischen Verein des Kantons Schwyz ein grosses Jubiläum bevor. Der Verein wird stolze 150 Jahre alt. Bereits seit Längerem werden Ideen zusammengetragen, wie dieses Fest gefeiert werden könnte. Nun wurden am Sonntag, an der traditionellen Generalversammlung am 8. Dezember – turnusgemäss in Gers­au –, erste Highlights präsentiert. Unter anderem widme sich der Verein, so Präsident Ralf Jacober, der Oral History, indem Zeitzeugen zu verschiedenen Ereignissen in der Kantonsgeschichte befragt würden. Bereits klar ist auch, dass zum 150. Geburtstag ein Film entstehen soll, in dem filmische Dokumente aus den Beständen des Schwyzer Staatsarchivs zusammengefügt werden sollen. Der Film soll die Entwicklung des Kantons Schwyz in bewegten Bildern nachzeichnen.

Stabile Finanzen und stabile Mitgliederzahl

«Die Mitgliederzahl hat sich stabilisiert. Vor allem auch durch die grosse Arbeit, die das Gersauer Vorstandsmitglied Adrian Nigg in Sachen Mitgliederwerbung geleistet hat», bedankte sich Präsident Jacober. Mittlerweile zählt der Historische Verein 1414 Mitglieder, gleich viele wie im letzten Jahr. Gleich zwei amtierende Regierungsmitglieder, Landammann Michael Stähli und sein Ratskollege Xaver Schuler, sowie die Ehemaligen Kaspar Michel und Egon Bruhin gaben sich die Ehre und waren in Gersau präsent. Dass die Vereinsfinanzen in Ordnung sind, konnte Kassier Eduard Gwerder belegen. Die Vereinsrechnung schliesst mit einem Aufwand von rund 54’400 und einem Ertrag von 60’500 Franken mit einem kleinen Gewinn. Das Vermögen beläuft sich auf total 296’000 Franken, sodass die Jahresbeiträge nicht angehoben werden müssen. 

 

Das Phänomen Kirchturmkugeln

«Von Gersau via Schwyz nach Europa», so überschrieb der aus Freienbach stammende und heute in England – Warwick – dozierende Historiker Beat Kümin seine Ausführungen. Er sprach im Anschluss an den statutarischen Teil der Generalversammlung über seine wissenschaftlichen Erkenntnisse zum Phänomen der Kirchturmkugeln, in denen vielerorts Botschaften für die Nachwelt übermittelt wurden. Speziell: Das Phänomen ist auf die deutschsprachigen Räume beschränkt, kommt aber nicht nur in der Schweiz, Österreich oder Deutschland, sondern etwa auch in den deutschsprachigen Gebieten Ungarns vor. Kümin forscht seit fünf Jahren intensiv in diesem Bereich und hat mittlerweile Kenntnis von nicht weniger als 1650 solchen «gefüllten» Turmkugeln. Sein Fazit: «Der Kanton Schwyz zählt zu den Hotspots des Phänomens und zu den Pionieren.» Viele Fragen seien aber noch unbeantwortet. Gemäss Kümin existiert eine «Manie des Deponierens», was als Ursprung dieses Phänomens gelten könnte. Weshalb für die Archivierung ausgerechnet Kirchtürme ausgewählt worden seien und nicht sicherere Orte am Boden, bleibe ein Rätsel. «Die Nähe zum Himmel», so Kümin, könnte aber ein Erklärungsansatz sein.

 

Bote der Urschweiz / Jürg Auf der Maur

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Bote der Urschweiz

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Publiziert am

10.12.2024

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