Dies & Das
Goldau bietet ein Stück lebendige, entstaubte Post-Geschichte
Das ehemalige Gasthaus Bauernhof erkennt man fast nicht mehr – komplett renoviert, ist es jetzt ein Museum.
Briefe zu schreiben, eine Marke aufzukleben und sie an einen Adressaten zu schicken, ist heute etwas aus der Mode gekommen. Heute geht vieles per E-Mail. Nicht so vor fast 200 Jahren. Da war das Briefeschreiben in Mode und widerspiegelte auf die eine oder andere Art ein Stück Wirtschaftsgeschichte einer Region. Der Kimmel-Stiftung ist es mit dem posthistorischen Museum im ehemaligen Gasthaus Bauernhof in Goldau gelungen, den Brief und die Briefmarke zu entstauben und ein Stück wertvolle regionale und nationale Wirtschaftsgeschichte damit in Verbindung zu bringen. «Die Begeisterung für die Philatelie endet nicht mit dem Sammeln von Briefmarken, sondern fängt im besten Fall damit an», kann man auf der Homepage des Post-Museums nachlesen.
Man erhält eine spannende Geschichte vorgesetzt
«Es ist doch genau unser Ziel, einerseits die Experten anzusprechen, also die Philatelisten, die hier einen tiefen Fundus an gesammeltem Wissen vorfinden. Andererseits möchten wir alle ansprechen, die auf der Suche nach einem Stück regionaler oder nationaler Geschichte sind. Sie werden hier fündig und finden Antworten», sagt der stellvertretende Geschäftsführer des Museums für Postgeschichte, Hubert Gloor. Die Briefe und Marken erzählen eine umfassende Geschichte. Beispielsweise über die Gemeinde Arth mit ihrer einst bedeutenden Rolle in der Textilindustrie. Aber auch der Gotthardeisenbahn mit dem Bahnhof Arth-Goldau ist ein beachtliches Kapitel gewidmet. Der Kurator und Stiftungsratspräsident Kurt Kimmel hat es verstanden, die Briefe mit Texten und Illustrationen zu verknüpfen. Man findet Briefwechsel und posthistorische Feinheiten aus Arth, Schwyz, dem Kanton Uri und der Schweiz. Sich da zurechtzufinden, ist für Experten der Philatelie eher problemlos. Für Geschichtsinteressierte bietet das Museum einen Rundgang mit Führung an. Aktuell sind folgende Exponate und Sammlungen im Museum Bauernhof ausgestellt: Postgeschichte von Arth, Goldau, Schwyz, Brunnen, Stoos, Alpthal, Lachen; Postgeschichte Kanton Uri; Postgeschichte Poststelle Büren NW; Auszug aus der Sammlung Telegraphen Schweiz; Auszug aus der Sammlung Bahnpost Schweiz; Postgeschichte von Milano. Bemerkenswert übrigens: An der nationalen Briefmarkenausstellung Horgaphil 21 vom 25. bis 27. November letzten Jahres in Horgen ist die Sammlung Postgeschichte Schwyz der Kimmel-Stiftung mit der Goldmedaille ausgezeichnet worden
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Bote der Urschweiz / Erhard Gick
Autor
SchwyzKulturPlus
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