Musik
Urschwyzer Musik mit Wiener Orgelklängen
Dass im Restaurant Bernerhöchi ob Goldau während sieben Stunden ununterbrochen Ländlermusik gespielt wird, ist nicht speziell. Unüblicher waren dagegen die Schwyzerörgeli mit ihrem speziellen Wiener Klang.
Das einzigartige Treffen von Örgelern mit Wiener- und Halbwienerorgeln fand am Freitag in der als «Schwyzerörgelihochburg» bezeichneten Gaststube zum fünften Mal statt. Sie verfügt über rund 50 Plätze, die bis in den späten Abend stets gut besetzt waren. Die Örgeler spielten meist abwechselnd zu zweit, von einem Bassisten begleitet. Ab und zu gesellte sich ein Mundharmonikaspieler dazu.
Zum Zuhören statt zum Tanzen
Ihre Musik beherrschte das Lokal, für anderes blieb auch räumlich wenig Platz. «Diese Musik ist konzertant, also lüpfig. Dadurch eignet sie sich mehr zum Zuhören als zum Tanzen», erklärte dazu Beni Amrhein, der organisierende Wirt, der sich selbst ebenfalls mit den Örgelitasten auskennt. Mehrmals im Jahr kommen befreundete Ländlermusikanten bei Amrhein zu Besuch, um im Restaurant Bernerhöchi die Gäste zu unterhalten.
Leicht grössere Schwyzerörgeli
Die Schwyzerörgeli mit dem speziellen Wiener Klang haben eine recht lange Tradition und werden heute noch bei der Firma Eichhorn in Schwyz auf Bestellung hergestellt. Laut Orgelbauer Albert Marty kommen rund 90 Prozent der Schwyzerörgeli mit 18 Bässen aus. Ab 1920 boten die Gebrüder Eichhorn erstmals Wiener Orgeln in Serie an. Diese waren orchestertauglich, damit die Musizierenden nicht aufs Akkordeon wechseln mussten. Im Vergleich zu den anderen Schwyzerörgeli sind die Wiener schwerer und besitzen deutlich mehr Bässe. Bei den Halbwienern handelt es sich um einheimische Produkte, da sie sogar von Eichhorn erfunden worden sind. Der Halbwiener Ton, eine Spezialität des bekannten Ländlermusikers Rees Gwerder, gilt als rassig und dreichörig, während der Wiener Ton zweichörig ist.
Bote der Urschweiz
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