Kunst & Design
Phantastische Welten laden zum Entdecken ein
Claude Sandoz stellt einen Teil seiner Werke von 1967 bis 2020 in der Galerie Meier in Goldau aus. Er gab in einem Gespräch mit Kunsthistoriker Beat Stutzer Einblicke in seine Arbeit.
Die Vernissage «Phantastische Welten» lockte am Samstagnachmittag zahlreiche Gäste in die Galerie Meier. Die Bilder des Künstlers Claude Sandoz laden zum Verweilen ein, oder wie es ein Gast festhielt: «Ich könnte stundenlang die Bilder betrachten, und es fallen mir immer wieder neue Geschichten dazu ein.» Genau das will Claude Sandoz erreichen: durch die unzähligen Details immer wieder Neues entdecken. Alle Betrachterinnen und Betrachter finden in den Bildern etwas für sie Besonderes. Figuratives wird mit Ornamenten verbunden, es entsteht eine visuelle Dichte. Sandoz liebt es zu improvisieren und macht daher kaum Skizzen bei seinen Aquarellbildern, nur bei der Seidenmalerei, weil diese Fehler nicht verzeiht. Seine Werke laden dazu ein, hinzuschauen. «Ich erkläre meine Bilder eigentlich nie», so der Maler. Auch ihm würden beim Betrachten immer wieder neue Geschichten einfallen.
Ein Künstler schwimmt gegen den Strom
Im Gespräch mit dem Kunsthistoriker Beat Stutzer verriet Claude Sandoz spannende Auszüge aus seinem Wirken. Zahlreiche Preise konnte er bislang für seine Werke entgegennehmen. Die vielen amüsanten Anekdoten entlockten dem Publikum immer wieder Gelächter. So erfuhr es, dass er jeweils ohne viel Gepäck auf seine Reisen gehe, jedoch immer mit vollen Händen zurückkehre – «einmal sogar mit zwölf Koffern». Claude Sandoz sei schwer in eine Schublade zu stecken, so Beat Stutzer. Eigensinnig im positiven Sinne sei er. Er habe von Anfang an seine eigene Bildsprache gehabt und diese weiterentwickelt, sei gegen den Strom geschwommen: «Andere sind für die Kunst nach Paris, er ging nach Neapel und Afghanistan.» Wobei Neapel eigentlich nicht das Ziel gewesen sei, ergänzte Claude Sandoz. «Ich wollte von dort nach Bombay, aber es ist kein Schiff gefahren – und so habe ich Neapel entdeckt.» Seinen Bildern wird ein psychedelischer Einfluss nachgesagt. Claude Sandoz weist das weit von sich: «Ich habe diese Frage nie verstanden. Psychedelische Kunst ist Kunst unter Drogen. Damit hatte ich trotz aller Farben und Formen nie etwas zu tun.» Die Ausstellung dauert noch bis zum 12. April.
Bote der Urschweiz / Stefanie Henggeler
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Bote der Urschweiz
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