Bühne

Horror in der Kläranlage und Heiratsantrag beim Entenfüttern

Die Improtagonisten zeigten am Freitag ihr grosses Talent auf der Mythenforum-Bühne.

Sie sind unglaublich schnell, witzig, drehen und wenden, ein Anfang, ein Ende, Pointe. Was die Improvisations- Theatergruppe Improtagonisten am Freitag auf der Bühne des Mythenforums ablieferte, ist hohe Kunst. Sekundenschnell wurden Spielort, Figuren, Themen und Genres geändert, neu verfasst, neu interpretiert. Zwei Teams – Team Schwarz bestand aus Anna-Sophie Zehnder, Petra Zurfluh und Micha Hartmann, Team Weiss aus Jacqueline Beutler, Eliane Lumpert und Miro Vogler – traten im Theaterspiel gegeneinander an und buhlten so um die Gunst des Publikums. Mit einer Karte konnte dieses nach den einzelnen Theatersequenzen beziehungsweise zum Teil recht kniffligen Theateraufgaben abstimmen. Die Moderatorin Simona Betschart-Beffa führte professionell durch den Abend und fungierte auch als Schiedsrichterin.

 

Busfahrt mit Geheimnissen

Die Theatergruppe wurde von Andreas «Achi» Achermann auf dem Synthesizer musikalisch begleitet. Gekonnt wechselte der Profimusiker von Western- bis hin zu Bollywood-Tönen. Je nachdem, was die Szene verlangte. Seine Musik untermalte die Theaterszenen stark, er wusste die Stimmung auf der Bühne bewusst zu verstärken. Die Schauspielerinnen und Schauspieler mussten dann und wann auch Lieder zu seinen musikalischen Vorlagen abliefern. Sobald das Zeichen «Song» in die Luft gehalten wurde, musste im Kontext des Spiels spontan ein neues Lied kreiert werden. So wurde Patschuli besungen und zum Abschluss des Abends das Verschwinden eines Autoschlüssels in einem Kanalschacht zum epischen Abschiedssong verwandelt.

 

Einmal im Monat im «Trübli»

250 Zuschauerinnen und Zuschauer lachten einen Abend lang aus vollem Herzen. Ein Heiratsantrag während des Entenfütterns mit voller Geigendröhnung, eine Wolfsdebatte mit siamesischen Zwillingen und eine Busfahrt dreier geheimnisträchtiger Frauen, all dies gab es an diesem Abend zu sehen. Eine Tierdokumentation mit versehentlicher Pfeilschussabgabe auf ein geschütztes Nashorn sorgte ebenso für grosse Lacher wie der Auftritt zweier Horrorfiguren in der Kläranlage. Kaum erholen konnte sich das Publikum auch bei der Inszenierung einer Reise einer 85-jährigen Floristin, die in Bali einen Yoga- und Surf-Retreat besuchte. Gemeinsam mit dem Surflehrer Juan und der Yogalehrerin Vreni stirbt sie den Deospray-bedingten Tod. Die Improtagonisten sind eine Untergruppe des Theatervereins Avantt, die sich auf spontanes Improvisationstheater spezialisiert hat. Der Theaterverein Avantt ist momentan regelmässig zu sehen: Einmal im Monat treten die Schauspielerinnen und Schauspieler von Avantt nämlich im «Trübli» in Brunnen auf.

 

Bote der Urschweiz / Nicole Auf der Maur

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Bühne

Publiziert am

20.10.2025

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