Einsatz zugunsten der Avina-Stiftung: (v. l.) Stiftungsrätin Lisa Meyerhans, Geschäftsführerin Sibylle Feltrin und Projektadministratorin Barbara Wilhelm. Bild cla
Einsatz zugunsten der Avina-Stiftung: (v. l.) Stiftungsrätin Lisa Meyerhans, Geschäftsführerin Sibylle Feltrin und Projektadministratorin Barbara Wilhelm. Bild cla

Dies & Das

«Blinde Flecken sichtbar machen»

Seit 20 Jahren engagiert sich die in Hurden beheimatete Avina-Stiftung in den Bereichen Bildung, Kultur, Soziales und Umwelt. Bis heute ist sie stark geprägt von den Werten und Überzeugungen des Gründers Stephan Schmidheiny. Im Sinn der klassischen Stiftungsarbeit unterstützt sie auch Projekte in ihrer Heimat Ausserschwyz.

Das «Kafi Klick» in Zürich bietet Armutsbetroffenen kostenlosen Zugang zum Internet und unterstützt sie beispielsweise bei der Wohnungsoder Arbeitssuche. Das Musikprojekt Superar Suisse macht sozial benachteiligten Kindern und Jugendlichen qualitativ hochstehende musikalische Bildung zugänglich. Das Origen Festival Cultural in Graubünden widmet sich der Förderung und Produktion von neuem, professionellem Musiktheater. Venture Kick unterstützt Wissenschaftler dabei, ihre Forschungsresultate in Produkte und Startups zu transformieren.

Diese vier Projekte haben eines gemeinsam: Die Personen, die dahinter stehen, zeichnen sich durch eine hohe Innovationsbereitschaft aus. Sie setzen sich engagiert für ein gemeinnütziges Anliegen ein, das die Gesellschaft in der Schweiz nachhaltig verändert. Und genau das ist in den Augen der Verantwortlichen der Avina-Stiftung unterstützungswürdig.

Hilfe zur Selbsthilfe

Als der weltweit erfolgreiche Unternehmer Stephan Schmidheiny aus Hurden im Jahr 1994 die Avina-Stiftung gründete, ging es ihm nicht darum, Almosen zu verteilen, sondern gesellschaftliche Veränderungen anzustossen und Hilfe zur Selbsthilfe zu bieten. «Auch in der Schweiz gibt es viele Menschen, die keine Chance haben, an dieser Gesellschaft teilzunehmen», erklärt die Stiftungsrätin und gebürtige Wollerauerin Lisa Meyerhans. «Mit unseren Förderbeiträgen wollen wir diesen Menschen die Möglichkeit geben, ihre Position so zu verbessern, damit sie ihr Leben eigenverantwortlich in die Hand nehmen können.» Diese unternehmerisch geprägten Gedanken seien in der Gründungszeit der Avina-Stiftung in der Schweizer Stiftungslandschaft völlig neu gewesen.

Laut Sibylle Feltrin, Geschäftsführerin der Avina-Stiftung, setzt sich die Stiftung auch dort ein, wo sonst niemand Geld gibt. Damit geht sie Risiken ein. «Wir tun das bewusst», so Feltrin. «Wir möchten erreichen, dass neuartige Projekte und Initiativen dank unserer gezielten Anschubfinanzierungmittelfristig auch von anderen Stellen Mittel erhalten.» So geschehen etwa beim Impact Hub in Zürich, der heute erfolgreich Personen vernetzt, die sich als soziale Unternehmer engagieren.

Keine Berührungsängste

Auch das Frauenhaus und das Mannebüro Zürich kommen in den Genuss von finanzieller Unterstützung seitens der Avina-Stiftung. Aus gutem Grund, wie Meyerhans erklärt: «Solche Projekte passen absolut in unseren Fokus, denn hier geht es um häusliche Gewalt und damit um ein Thema, über das niemand gern spricht. Doch genau diesen blinden Flecken möchten wir sichtbar machen.» Bei der Vergabe von Förderbeiträgen hält sich der Stiftungsrat streng an die Philosophie des Stiftungsgründers. Im Zweifelsfall hat Schmidheiny selbst, der noch immer Stiftungsratspräsident ist, das letzte Wort. Feltrin: «Stephan Schmidheiny ist immer noch sehr stark mit der Avina-Stiftung verbunden. Deshalb ist es ihm wichtig, dass auch lokale Projekte in seiner Heimat Hurden und Umgebung unterstützt werden. » Deutlich zum Ausdruck kommt dies in der Vielfalt an Projekten, die in Höfen und March einen Förderbeitrag erhalten (siehe Kasten links).

Projekte bekannter machen

In diesem Jahr feiert dieAvina-Stiftung ihr 20-jähriges Bestehen. Ein Brimborium wird es deshalb nicht geben. Die Stiftung hat sich nie in den Vordergrund gedrängt und immer im Stillen gewirkt. Geplant ist lediglich eine kleine Feier für die Projektpartner. «Denn sie sind es ja, die sich für innovative gesellschaftliche Prozesse einsetzen und engagieren », begründet Feltrin. Gerade deshalb hat Meyerhans den Stiftungsrat gebeten, die Maxime der Avina-Stiftung «Tue Gutes, und sprich nicht darüber» zu überdenken. «Die Avina-Stiftung nimmt innerhalb des Schweizer Stiftungswesens unbestritten eine besondere Rolle ein. Sie war von Anfang an eine Pionierin. Mir ist es insbesondere ein Anliegen, dass die Arbeit, die von unseren Projektpartnern geleistet wird, bekannterwird.»



Infos

www.avinastiftung.ch

Mehr als ein Dut

Autor

Höfner Volksblatt & March Anzeiger

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Kategorie

  • Dies & Das

Publiziert am

26.03.2014

Webcode

www.schwyzkultur.ch/7Fm8nB