Sie haben den Tag der Quartierrott organisiert: (von links) Peter Lüönd, Felix von Rickenbach, Remo Furrer und Sandra von Rickenbach. Bild Josias Clavadetscher
Sie haben den Tag der Quartierrott organisiert: (von links) Peter Lüönd, Felix von Rickenbach, Remo Furrer und Sandra von Rickenbach. Bild Josias Clavadetscher

Brauchtum / Feste

Eine Quartierrott als Geburtstagsgeschenk

Das war ein Volltreffer erster Fasnachtsklasse. Zu ihrem 70. Geburtstag hat die Fasnachtsrott Ibach drei Dorfquartiere besucht, mit riesigem Erfolg.

Er strahlte wie ein Fasnachtskönig, OK-Präsident Peter Lüönd, und mit ihm die übrigen Rotträte und ohne Zweifel unter ihren Larven auch die rund 40 Fasnächtler, welche diese Premiere realisiert haben. Erstmals war in Ibach am Samstag eine Quartierrott unterwegs. «Damit ist Dorfgeschichte geschrieben worden», freute sich Lüönd, «es war einfach ganz fantastisch.» Es sei ein unglaublicher Tag geworden, erklärte er, «alle unsere Erwartungen wurden weit übertroffen».

Drei Plastiken geschaffen

Tatsächlich haben sich die Quartierkomitees im Eigenwies, im Grossstein und in Unteribach enorm Mühe gegeben. Es wurde der Rott unter der Leitung von Maschgradenvater Dani Gwerder überall ein grandioser Empfang bereitet. Mit Spalier stehenden Kindermaskeraden, mit Postern des alten Herrn, mit Dekorationen an den Häusern, mit speziell eröffneten Quartierbeizchen – keines der Quartiere besitzt eine Gaststätte –, mit Unterhaltung, Show und überall mit der Präsentation eines «Denkmals». Jedes Quartier hatte die Aufgabe gefasst, die Figur des Alten Herrn – die Ibächler Hauptfigur – plastisch darzustellen. Das wurde an den drei Orten unterschiedlich gehandhabt. Im Eigenwies (OK-Leitung Sandra von Rickenbach-Schuler) wurde ein riesiger, überlebensgrosser Goliath-Altherr konstruiert, aus lauter Recycling-Material. Könnte das eine selbstironische Anspielung auf den Untergrund im Eigenwies gewesen sein? Im Grossstein (Remo Furrer) wurde ein Projekt für alle Generationen durchgezogen. Die Plastik zeigte den Schattenriss eines Alten Herrn in voller Aktion, zwar nur zweidimensional, dafür aber sich laufend drehend. Daneben symbolisch ein «Grossstein», dahinter symbolisch in den Konfettifarben die Handabdrücke der Grossstein-Kinder und daneben in den Körben selbstgebastelte Orangen. Und in Unteribach (Felix von Rickenbach) schliesslich wurde das wohl dauerhafteste Denkmal geschaffen, ein in Holz gehauener, sitzender Alter Herr. Die Jury hat sich angesichts dieses Engagements närrisch-klug gezeigt: Alle drei Arbeiten wurden mit dem ersten Preis ausgzeichnet und gefeiert. Und alle drei werden während der Fasnacht nun auf dem «Plätzli» bei der Muota-Brücke aufgestellt. Was danach von dieser Kreativität übrig bleibt, das geht ins Magazin der Fasnachtsrott.

Bleibt die Quartierrott?

Dieser Erfolg der Quartierrott liess schnell die Frage nach einer Wiederholung aufkommen. Da wollten sich die Rotträte noch nicht festlegen, sagten aber auch nicht von vorneherein Nein. «Vielleicht alle fünf Jahre oder so», meinte einer. Und Peter Lüönd betonte, dass diese Aktion eindeutig auch die Quartiere wieder etwas stärker zusammengeschweisst habe. Für ihn sei nämlich eindeutig, dass an diesem Tag das Dorf Ibach der grosse Gewinner gewesen sei. Das zeigt auch, dass die Fasnachtsrott Ibach nicht nur ein Verein ist, der während den Narrentagen seine Wirkung hat, sondern darüber hinaus das ganze Jahr identitätsstiftend wirkt. Ohne Grund zählt der Verein nicht bereits mehr als 800 Mitglieder. Das Jubiläum übrigens findet am nächsten Samstag, 23. Januar, seine Fortsetzung mit dem Jubiläums-Preisnüsseln und daran angehängt mit einem Jubiläumsfest.

Bote der Urschweiz (Josias Clavadetscher)

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Brauchtum / Feste

Publiziert am

18.01.2016

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