Neuer Ibächler Rottherr: Peter Lüönd (Zweiter von rechts) übergibt die Rottherren-Plakette seinem «ewigen» Statthalter Patrick Hutter. Die Rotträte Roger Gasser (von links), Roman Lüönd und Martin Reichlin applaudieren. Bild Roger Bürgler
Neuer Ibächler Rottherr: Peter Lüönd (Zweiter von rechts) übergibt die Rottherren-Plakette seinem «ewigen» Statthalter Patrick Hutter. Die Rotträte Roger Gasser (von links), Roman Lüönd und Martin Reichlin applaudieren. Bild Roger Bürgler

Brauchtum / Feste

Erste Frau in Ibächler Rottrat gewählt

Das war nicht zu erwarten. An der 67. Generalversammlung der Fasnachtsrott Ibach ist mit Marina Schmid erstmals eine Frau in den Rottrat gewählt worden. Neuer Rottherr ist Patrick Hutter, und dessen Vorgänger Peter Lüönd ist neuer Ehrenmaschgrad.

Nachdem vor einem Jahr die Schmalzlocken, Schlaghosen und der deutsche Schlager im Zentrum der traditionellen GV der Fasnachtsrott Ibach gestanden hatten, ging es diesmal Richtung Brasilien. Dort ist aktuell auch eine junge Ibächlerin namens Marina Schmid. Und die leidenschaftliche Fasnächtlerin ist seit Samstag die erste Frau im Vorstand eines des gewichtigsten Fasnachtsvereins des Talkessels.

Frau Rottrat ist auch Alter Herr

Vor über einem Jahrzehnt wählten die Schwyzer Nüssler an ihrer GV gleich zwei Frauen in ihren Ministerrat, und nicht wenige gestandene Maschgraden rieben sich zünftig die Augen. Ähnlich war dies am Samstag in Ibach, als der soeben neu gewählte Rottherr Patrick Hutter (kein Klaus und auch kein Jäger, aber dennoch in Küssnacht wohnhaft) bei der Präsentation des vakanten Rottratssitzes von einer Sie sprach. Der vermeintliche Versprecher war aber keiner. Mit Marina Schmid wurde erstmals eine Frau in den Rottrat gewählt, und deren Fanclub vor Ort war ausser sich. Die abwesende Gewählte bedankte sich mit einer Videobotschaft, die vermeintlich an der Copacabana, in der Realität jedoch schon vor Monaten in der Badi Seewen gedreht wurde, und liess gleichzeitig ausrichten, dass sie ein Rottrat und keine Rotträtin sei und selbstverständlich auch als Alter Herr auftreten werde. Dies beruhigte den einen oder anderen am Ehrenmaschgradentisch etwas, auch wenn dort nicht wirklich von Begeisterung gesprochen werden konnte. Die Erfahrung bei den Schwyzer Nüsslern zeigt aber, dass das weibliche Geschlecht absolut eine Bereicherung darstellen kann. Somit sind einzig die Negusgesellschaft und die Güdeldienstagsgesellschaft in ihren Vorständen frauenlos. Bei Letzterer sollten jedoch selbst die optimistischsten Feministinnen der heimischen Fasnacht ihre Hoffnungen begraben.

Ein verdienter Maschgrad

Auch wenn in Insiderkreisen bereits bekannt war, dass der Ibächler Rottherr Peter Lüönd nach nur zwei Jahren zurücktritt, so war dies doch überraschend. Für viele war er der perfekte Vorsteher der 787 Mitglieder zählenden Fasnachtsrott Ibach. Ein engagierter Schaffer, ein toller Maschgrad, ein exzellenter Nüssler und eloquenter Leiter der gewichtigen Generalversammlung. Doch nach 13 Jahren im Rottrat hat er seinen Dienst mehr als getan, und der Rottrat empfahl ihn konsequenterweise auch als 18. Ehrenmaschgrad der Fasnachtsrott Ibach (der erste war übrigens sein Vater Wisel Lüönd). Als dann seine Rottratskollegen noch eine eigene Textfassung von «Stet’s i Trure» zum Besten gaben, war dies der emotionelle Höhepunkt der unterhaltsamen und lustigen Versammlung.

Neue Gwändli

Einmal mehr hat die Ibächler Maschgradengarderobe ein neues Zuhause. Im Pfarreiheim dürfte dieses jedoch etwas länger bleiben als die diversen Provisorien der letzten Jahre. Zudem konnte mit Stolz verkündet werden, dass der Fundus um fünf neue Gwändli gewachsen sei. Also eines mehr als bei den Schwyzer Nüsslern. Und da Rottschatzmeister Xaver Blaser im Gegensatz zum Vorjahr eine positive Rechnung präsentieren konnte, ist man in Ibach für die kommenden Fasnachtstage und insbesondere den Güdelmontag bestens gerüstet.

Bote der Urschweiz

Autor

Bote der Urschweiz

Kontakt

Kategorie

  • Brauchtum / Feste

Publiziert am

04.02.2013

Webcode

www.schwyzkultur.ch/MMVvB7