Die Musikantin und Komponistin Luise Betschart hat soeben zwei Notenhefte für Schwyzer Zither veröffentlicht. Bild Guido Bürgler
Die Musikantin und Komponistin Luise Betschart hat soeben zwei Notenhefte für Schwyzer Zither veröffentlicht. Bild Guido Bürgler

Musik

Notenhefte mit Zither-Tänzli

Die bekannte Zitherspielerin Luise Betschart hat zwei Notenhefte mit Schwyzer Zithertänzli verfasst. Das erste Heft eignet sich gut für den Unterricht, das zweite enthält überlieferte Tänzli.

Luise Betschart-Betschart ist hoch über Illgau – auf dem Bergheimet Oberhasen – aufgewachsen. Sie ist eine sehr leidenschaftliche Zitherspielerin und Sängerin. Mit zwölf Jahren erhielt sie von ihren Eltern eine alte Aschwanden- Zither geschenkt. Die ersten Kenntnisse auf dem feinen Instrument vermittelte ihr Luise Heinzer vom Tauisberg, das war die Grossmutter mütterlicherseits, denn zu jener Zeit gab es noch lange keine Musikschule. «Damals waren es vor allem die Frauen, die das Zitherspielen und die überlieferten Tänzli an die kommenden Generationen weitergaben», sagt Luise Betschart. Mit 21 Jahren erlernte sie – ebenfalls aus dem Stegreif – das Handorgelspiel. Doch ihr Hauptinstrument blieb bis heute die Schwyzer Zither. Ihre Musikantenlaufbahn fing ganz im Kleinen an, mit einer Hausmusik, in der ihre Geschwister Annemarie (Akkordzither) und Albert (Schwyzerörgeli) mitwirkten. Später trat sie oft mit der Heimatspielgruppe Illgau und der örtlichen Trachtengruppe auf. Im Jahr 1980 gründete sie mit der ebenfalls sehr guten Zitherspielerin Mathilde Bürgler und weiteren Musikantinnen und Musikanten die Zithergruppe Illgau, welche noch heute besteht. Diese ist zum Beispiel am 27. Dezember in Muotathal am Ländlersunntig in fünf Restaurants kurz zu hören.

Erfahrene Zither-Musiklehrerin

Just zu ihrem 70. Geburtstag, den Luise Betschart heuer feiern konnte, hat sich die Musikantin einen lang gehegten Wunsch erfüllt: nämlich die Herausgabe zweier Notenhefte für Schwyzer Zither. Diese sind soeben erschienen. Das erste Heft umfasst 16 Eigenkompositionen mit Titeln wie zum Beispiel «Im Falläfluewald» oder «Illgau-Muotathal retour». Die Tänzli eignen sich sehr gut für den Unterricht, denn Luise wirkte während zehn Jahren an der Musikschule Muotathal-Illgau als Zither- Musiklehrerin und liess nun ihre Erfahrungen in das Notenheft einfliessen. «Ich begann, für die Schüler einfache bis anspruchsvolle Tänzli zu komponieren undNoten zu schreiben», sagt Luise Betschart. Sehr hilfreich beim Erlernen des Zitherspiels sind zwei Schablonen, die von Tochter Jolanda Betschart entwickelt wurden. Diese können unter die Saiten gelegt werden.

Grossmutter und Grosstante

Das zweite Notenheft umfasst 14 überlieferte Zithertänzli aus Illgau. Acht der rassigen, kugelrunden Tänzli hat Luise Heinzer-Bürgler, Tauisberg, überliefert und eines selber komponiert. Fünf Stücke wurden von Magdalena Heinzer-Heinzer, Stampf, Rickenbach, überliefert. Luise Betschart war es immer ein Herzensanliegen, die alten Tänzli ihrer Grossmutter – respektive Grosstante – möglichst originalgetreu zu spielen und dieses alte Kulturgut der kommenden Generation zu erhalten. Nach einer arbeitsintensiven Zeit freut sich Betschart nun sehr über das gut gelungene Notenheft-Projekt. Sie bedankt sich beim Verein Giigäbank aus Muotathal/Illgau für die grosszügige Unterstützung und bei Hansjörg Römer, welcher die Zithertänzli in Notenschrift übertrug, für die gute fachliche Beratung. Ausserdem freut sich Luise sehr, dass auch ihre drei Kinder Rainer, Jolanda und Daniela mit viel Freude die heimische Volksmusik pflegen und die Töchter – nebst weiteren Instrumenten – auch Schwyzer Zither spielen.





Hinweis

Die Zithernotenhefte (Eigenkompositionen oderüberlieferte Tänzli) können bei Luise Betschart,Tannenfels, Illgau, bezogen werden. Telefon 041830 17 38 oder unter luise.betschart@bluewin.ch



Zitherbaueraus der Region

Mehrere Zitherbauerhaben in den vergangenen Jahrzehntenimmer wieder SchwyzerZithern hergestellt, die sich jedochin einigen Details voneinander
unterscheiden. Im Muotatal warenes Leonard und Anton Betschart, in
Schwyz Xaver Schuler, Franz Mettlerund Josef Betschart. Seit 1987 bis
heute baut Herbert Greuter, ebenfallsin Schwyz, mit Unterstützung
seiner Frau Christine viele verschiedeneInstrumente. Dies sind Schwyzer
Zither, Glarner-, Akkord-, Violin-,Gong-, Mandolia- und Harfenzither
sowie Streichpsalter.

Bote der Urschweiz (Guido Bürgler)

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Musik

Publiziert am

19.12.2015

Webcode

www.schwyzkultur.ch/PbX3QH