Zollen ihren Anfängen bereits im Bandnamen Tribut: Andy Betschart (von links), Beny Betschart und Remy Bürgler sind Black Creek und spielen akustische Covers, die offensichtlich nicht nur ihnen selber gefallen.
Zollen ihren Anfängen bereits im Bandnamen Tribut: Andy Betschart (von links), Beny Betschart und Remy Bürgler sind Black Creek und spielen akustische Covers, die offensichtlich nicht nur ihnen selber gefallen.

Musik

Zwei Schicksale und eine Freundschaft

Black Creek ist ein kleiner Ort aufVancouver Island. Black Creek ist aber auch eine Band aus Muotathal und Illgau. Die Verbindung vomThal zum Pazifik ist für drei Musiker geprägt von Schicksalen und Freundschaften.

Die Irrungen und Wirrungen des Lebens können so verrückt sein, dass man sie oft nicht für möglich hält. So geschehen bei Black Creek, einem Akustik-Cover-Trio mit gestandenen Musikern aus Muotathal und Illgau. Beny Betschart, bestens bekannt als Naturjuuzer und mit seiner rockigen Stimme in «Voice of Switzerland» oder «Kampf der Chöre», Remy Bürgler (John Doe Band, One Night Band, Greatdance) und Andreas Betschart (Polution, John Doe Band, One Night Band) haben sich gefunden. Aber wie und wo?

Dank zwei gefüllten Kühlschränken

Schicksal Nummer eins: 2007 reiste Andy Betschart durch Kanada und machte «wwoofing» (willing workers on organic farms). Sprich, er arbeite gegen Kost und Logie auf ökologischen Farmen. Auf der Suche nach einem neuen Betrieb stiess er auf Edith und Jacques Manseau in Black Creek auf Vancouver Island an der Westküste. «Im Internet las ich, dass sie zwei randvolle Kühlschränke zu bieten haben. Das waren für mich zwei träfe Argumente», sagte der Bassist und Sänger. Beim illustren Paar fühlte sich der Thaler so wohl, dass er ein Jahr später zu Weihnachten wieder da war. Beny Betschart, der 2007 kurz bei Andy Betschart in Black Creek vorbeischaute, war zufälligerweise an den für die drei Musiker historischen Weihnachten ebenfalls im Land. Genauso der Illgauer Gitarrist und Sänger Remy Bürgler. «Wir alle hatten die Instrumente dabei und jamten da sprichwörtlich durch die Nächte.» Vor allem die Gastgeberin Edith Manseau war entzückt ab ihren «Swiss Boys», und nebst dem Kühlschrank waren das ganze Haus und vor allem die Herzen der Gastgeber weit offen. «Das war magisch und hat uns drei als Musiker und Freunde eng verbunden», erinnert sich Beny Betschart. Doch eine Band stand (noch) in weiter Ferne.

Prägender Song

Schicksal Nummer zwei: 2009 reiste Beny Betschart erneut durch Kanada. Als er in der Nähe von Halifax an der Ostküste auf dem Highway im Stau stand, entschied er kurzfristig, die nächste Ausfahrt zu nehmen.«Ich landete im kleinen Örtchen Windsor, traf da einen Schotten namens Willard Wood, wurde gleich privat einquartiert und an einen Anlass mit dem Country-Star Georg Hamilton IV eingeladen. » Das Ganze war irgendwie surreal, und als dann Willard dem musizierenden Muotathaler einen noch völlig unbekannten Song mit dem Titel «Wagon Wheel» von Old Crow Medicine Show vorspielte, war er sehr angetan vom Stück. So richtig den Ärmel reingezogen hat ihm das Stück aber erst später. «Wagon Wheel» spielte Beny Betschart letzten Winter mit durchschlagendem Erfolg bei der Blind Audition von «Voice of Switzerland», und er begleitet auch die inzwischen gegründete Black Creek als veritablen Hit. Ein solcher ist «Wagon Wheel» inzwischen auch in den Staaten und durch die New-Country-Fassung von Darius Rucker sogar in unseren Breitengraden geworden. «Das Stück hat mich und letztendlich auch unsere Band sehr geprägt.»

Und dann die Freundschaft

«Wagon Wheel» haben Black Creek diesen Herbst bei Ralph Zünd im 2inch-Studio in Goldau in einer eigenen Version eingespielt. Diese ist als Single-CD oder unter iTunes zu Weihnachten erhältlich. «Wir haben dies ohne jegliche kommerziellen Hintergründe gemacht, sondern ganz einfach unserer Freundschaft zuliebe und im Gedenken an diese unglaubliche, alte Lady da drüben in Black Creek», erklärt Remy Bürgler. «Edith Manseau verstarb 2012, und ohne sie wäre diese Band nie entstanden.» Auch wenn die Band akustisch und ohne Schlagzeug auftritt, kommt diese eigenwillige Mischung aus Songs quer durch die Stile und Epochen extrem gut an. «Dafür sind wir einfach dankbar. »

Das nächste Konzert von Black Creek gibt es am 22. Dezember im Pompello in Schwyz.

Infos

www.blackcreek.ch

Bote der Urschweiz

Autor

Bote der Urschweiz

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  • Musik

Publiziert am

11.12.2013

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