Im Vorfeld wurde viel Zeit ins Basteln investiert: Der Hogwarts-Express aus den Harry-Potter-Büchern und -Filmen fährt am Maskenball in Illgau ein. Bild: Guido Bürgler
Im Vorfeld wurde viel Zeit ins Basteln investiert: Der Hogwarts-Express aus den Harry-Potter-Büchern und -Filmen fährt am Maskenball in Illgau ein. Bild: Guido Bürgler

Brauchtum / Feste

Darum zieht es alle an diesen Ball

850 Menschen, alle kostümiert oder maskiert, feierten friedlich und fröhlich am Maskenball in Illgau. Ein Beweis, dass gut organisierte Maskenbälle auch heute noch funktionieren.

Maskenbälle sind der älteren Generation noch in bester Erinnerung: im Casino in Schwyz wurde getanzt oder am TuMa- Ball in Brunnen geführt. Doch dann war es vielerorts vorbei mit den Maskenbällen, ausser in Illgau, wo vor 30 Jahren entgegen dem Trend der Kostüm- und Maskenball ins Leben gerufen wurde. Der beliebte Ball wurde am letzten Wochenende von 850 Personen besucht – ein neuer Rekord. Was macht diesen Maskenball für Fasnächtler so attraktiv? Karl Betschart, Präsident der organisierenden Feldmusik, versucht auf Anfrage eine Erklärung zu finden. Er sagt: «Wir zählen auf langjährige, treue Gäste. Das sorgt für eine gute Durchmischung. Der Ball wird von älteren und jüngeren Leuten besucht. Es kommen viele Junge von auswärts.»


Tanzen zu Livemusik und freie Sujetwahl


Zum Erfolg des Maskenballs trägt auch bei, dass zu Livemusik getanzt werden kann und dass das Motto offen ist. «Es ist absolut erstaunlich, welch grossen Aufwand jüngere und ältere Leute für ihr Sujet betreiben. Da ist viel Herzblut dabei », freut sich Betschart über die Kostümvielfalt. Er freut sich auch, dass alle 850 Besucherinnen und Besucher fasnächtlich gekleidet waren. Für die organisierende Feldmusik ist der Maskenball ein «Chrampf», wie Betschart bestätigt. «Wir sind auf Helfer angewiesen. Einerseits sind das die Söhne und Töchter mit Freundeskreis sowie – da die meisten Aktiven in der Feldmusik Männer sind – deren Frauen. «Unsere Frauen helfen tatkräftig mit, sonst könnten wir es nicht mehr durchführen.» Fundament ist die Mund-zu-Mund-Propaganda. Wem der Ball gefallen hat, der kommt wieder und nimmt Freunde mit. Betschart ergänzt: «Wir haben im OK junge Leute, die spüren, was ausserhalb der Gemeinde angesagt ist. Sie bringen Inputs.» Betschart schätzt das friedliche Fest ohne Schlägereien. Die Mehrzweckhalle ist ideal und falls noch mehr Maschgraden kommen, erweiterbar. Stimmen aber die Strassenverhältnisse nicht, dann hat der grosse Ball im kleinen Dorf sofort weniger Publikum: Darum meint Karl Betschart: «Es braucht auch immer Glück.»


Bote der Urschweiz / Silvia Camenzind

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Brauchtum / Feste

Publiziert am

30.01.2018

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