Rodani als Wärmespender: Beat Bürgler (Fakir Rodani) war 27 Jahre lang Kassier der Sennengesellschaft Illgau. Nach seiner Demission hatte er nun wieder mal Zeit, ein Stückli zu produzieren. Bild Guido Bürgler
Rodani als Wärmespender: Beat Bürgler (Fakir Rodani) war 27 Jahre lang Kassier der Sennengesellschaft Illgau. Nach seiner Demission hatte er nun wieder mal Zeit, ein Stückli zu produzieren. Bild Guido Bürgler

Brauchtum / Feste

Illgauer mit Jubiläums-Sennenkilbi

Vor 110 Jahren wurde die Sennengesellschaft Illgau gegründet. Sie organisiert alljährlich eine Sennenkilbi. Auch gestern vermochte die Mischung aus Brauchtumspflege und Fasnachtstreiben wieder Jung und Alt zu begeistern.

Nach dem besinnlichen Sennengottesdienst, der durch «z’Husmattä Familiämusig» schön umrahmt wurde, erfreuten sich die zahlreichen Zuschauer am kleinen, bunten Umzug durchs Dorf. Dieser wurde durch den neu gewählten Senn Paul Bürgler und dessen Frau Bernadette angeführt. Nun folgten einige Senntenbauern mit Braunvieh, kleine und grosse Sennenpärli, die Feldmusik, der Jodlerklub sowie weitere Brauchtumsgruppen und fasnächtlich geprägte Nummern. Am Schluss des Umzuges wurde der Sennenvorstand auf dem Sennenwagen zum Kirchplatz chauffiert, wo fünf volkstümliche Spiele («Stückli») aufgeführt wurden.

Lustig und spektakulär

Sennenpräsident Ernst Bürgler begrüsste das zahlreiche Publikum mit humorvollen Worten zur Jubiläums- Sennenkilbi. Er rief dazu auf, die Sennenkilbi weiterhin so zu pflegen, wie es schon die Vorfahren taten. Nun folgten fünf lustige, zum Teil recht spektakuläre Stückli. Sie waren auch heuer der Höhepunkt der Sennenkilbi. Da es ziemlich kalt war, trat im ersten Stückli der bekannte Fakir Rodani auf. Der als Pirat verkleidete Feuerschlucker zauberte mit seiner Show etwas Wärme auf den Platz. Auch im zweiten Stückli – namens «Füürio» – drehte sich alles ums Feuer. Hier versuchten einige etwas unbeholfene Feuerwehrleute in historischen Kleidern, einen Hausbrand zu löschen. Das dritte Stückli trug den Titel «Erlebniswelt Namibia». Die amüsante Darbietung nahm die «erlebnisweltillgau » auf die Schippe, die in jüngster Zeit mehrere Safari-Reisen in Namibia organisiert hatte. Im vierten Stückli unternahm Felix Baumgartner einen weiteren Höhenrekordversuch mittels vieler Luftballone. Er musste jedoch den Platz in der Kapsel einem Bergbauern überlassen. Auch das fünfte Stückli erhielt viel Szenenapplaus. Inszeniert wurde ein Eidgenössisches Schwingfest in «Fillgau». Gewonnen wurde es durch den Muotathaler Aktivschwinger Josef Heinzer. Er hat im Schlussgang den Berner «Matthias Sempach» bezwungen. Zwischen den Stückli-Darbietungen wurden alte Bräuche wie das Geislechlepfä, «Juuzen», «Gäuerlä» und Fahnenschwingen gepflegt, und die Kinder erhielten Süssigkeiten.

«Trudi Gerster» erzählte Geschichte

Nach dem Sennenmahl in der Mehrzweckhalle Ilge präsentierte Beat Bürgler (Fakir Rodani) am Nachmittag ein zweistündiges Unterhaltungsprogramm mit viel Volksmusik und Jodelgesang. Für heitere Stimmung im Saal sorgten ein paar humorvolle Einlagen (Sketche). Auch das 110-Jahr-Jubiläum der Sennengesellschaft wurde gebührend gefeiert. So lebten alte Tänzli von Xaver Bürgler («Fraumatt Xaveri sen.») neu auf, und «Trudi Gerster» (Sonja Heinzer) erzählte eine interessante Sennengeschichte. Am Abend spielten die Kapellen Gebrüder Rickenbacher und Illgauergruess zum Tanz auf. Um 22.00 Uhr sorgte die Katzenmusik Illgau für ausgelassene Stimmung.

Bote der Urschweiz

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Bote der Urschweiz

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  • Brauchtum / Feste

Publiziert am

12.02.2013

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