Spannende Geschichte: Melinda Nadj Abonji las im Theatersaal des Gymnasiums Immensee aus ihrem Erfolgsroman «Tauben fliegen auf» vor. Bild Christoph Jud
Spannende Geschichte: Melinda Nadj Abonji las im Theatersaal des Gymnasiums Immensee aus ihrem Erfolgsroman «Tauben fliegen auf» vor. Bild Christoph Jud

Literatur

Erlebnisse in einem Roman verarbeitet

Die Schweizer Buchautorin Melinda Nadj Abonji las im Gymnasium Immensee aus ihrem preisgekrönten Roman «Tauben fliegen auf» vor. Die 6. Klassen befassten sich vorgängig im Unterricht mit dem Werk.

Am Montag bekamen die 6. Klassen im Gymnasium Immensee prominenten Besuch. Die Bestsellerautorin Melinda Nadj Abonji las aus ihrem preisgekrönten Buch «Tauben fliegen auf» vor. Im Theatersaal des Gymnasiums herrschte während 90 Minuten gespannte Ruhe; alle waren vertieft in die Geschichte, die von der 43-jährigen Schweizerin mit serbischen Wurzeln vorgelesen wurde.

Autobiografischer Charakter

Spannend, gefühlsbetont und mit einfühlsamen Worten schaffte es die ungarischschweizerische Schriftstellerin, Erlebnisse aus dem Roman vorzutragen, welche durchaus autobiografischen Charakter haben. Nadj Abonji wurde für ihren Roman «Tauben fliegen auf» mit dem Deutschen Buchpreis 2010 und mit dem Schweizer Buchpreis 2010 ausgezeichnet. Das Echo auf diese grosse Ehre war sehr gross. In der Presse wurde der Roman hoch gelobt. So schrieb etwa Uli Müller in der «Financial Times Deutschland»: «Was für eine Sprache! Was für eine Fantasie.» Andrea Diener erklärte in der FAZ («Frankfurter Allgemeine Zeitung»): «Hier bleibt nichts im Ungefähren: So malerisch Melinda Nadj Abonji in ihrem Roman das alte Jugoslawien und die moderne Schweiz beschreibt, so zwingend und direkt arbeitet sie die Gefühlslagen ihrer Protagonisten heraus.» Aber auch Schweizer Literaturkritiker befassten sich mit dem preisgekrönten Werk. Martin Ebel, der die Laudatio bei der Verleihung des Schweizer Literaturpreises hielt, schrieb im «Tages-Anzeiger»: «Melinda Nadj Abonjis Roman ist ein Lichtblick im Schweizer Literaturjahr.»

Nicht angenommen

Im Roman tritt Ildiko, die in einer Kleinstadt in der ungarischen Tiefebene im ehemaligen Jugoslawien geboren wurde und die im Kindergartenalter ihren Eltern in die Schweiz nachreisen durfte, als Erzählerin auf. Zuhause ist die Familie Kocsis in der Schweiz, aber es ist ein schwieriges zu Hause, von Heimat gar nicht zu reden, obwohl sie doch die Cafeteria betreiben und obwohl die Kinder dort aufgewachsen sind. Die Eltern haben es immerhin geschafft, aber die Schweiz schafft manchmal die Töchter, Ildiko vor allem, sie sind zwar dort angekommen, aber nicht immer angenommen.

Bote der Urschweiz (Christoph Jud)

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Literatur

Publiziert am

07.09.2011

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