Das Team von Adhoc nahm den verdienten Applaus in Empfang. Fotos: Christina Teuber
Das Team von Adhoc nahm den verdienten Applaus in Empfang. Fotos: Christina Teuber
Stehend, sitzend und liegend spielte Adhoc eine Szene am Flughafen.
Stehend, sitzend und liegend spielte Adhoc eine Szene am Flughafen.
Kilian Kälin und Michaela Trütsch spielen einen Gleitschirmflug als Psychothriller.
Kilian Kälin und Michaela Trütsch spielen einen Gleitschirmflug als Psychothriller.

Bühne

Improvisations-Feuerwerk im Mauz

Ein Gleitschirmflug als Psychothriller, Autopannen vor der Hochzeit und eine Eheberatung mit Känguru und Wildschwein: Am vergangenen Wochenende spielte das Improtheater Adhoc im Mauz drei Abende – und steckte das Publikum mit seinem Improvisationsfieber an.

Sechs leere Stühle und Wasserflaschen stehen an diesem Samstagabend auf der Bühne des MAUZ. Mehr brauchen die Spielerinnen und Spieler von Adhoc nicht für ihren Auftritt. Denn sie haben sich ganz dem Improvisationstheater verschrieben. Das Team geht mit viel Live-Spannung auf die Bühne. Was sie in den nächsten zwei Stun-den brauchen, ist in ihren Köpfen und Körpern: Fantasie und Spontanität. Denn an diesem Abend bestimmen sie nicht alleine, was auf der Bühne passiert. Das Publikum redet mit. Mal gibt es einen Ort vor, einen Namen oder ein verrücktes Hobby. Die Moderation, an diesem Abend Doris Kyburz, wählt einen Vorschlag aus und zählt dann gemeinsam mit dem Publikum die Szene ein: «Drüü, zwei, eis, los.»

Google Songs und Zettelspiele


Und da ist viel los auf der Bühne. Rund neun Spiele werden an diesem Abend gezeigt. Die Moderatorin erklärt jeweils die Spielregeln. Zum Beispiel wird eine Szene zweimal gespielt. Einmal neutral und einmal in einem Filmgenre. So wird der Gleitschirmflug zu einem packenden Psychothriller. Im Zettelspiel kann das Publikum Sätze auf Zettel schreiben, diese werden dann in die Szenen eingebaut. Ein High-light des Abends ist die Eheberatung zwischen Känguru und Wildschwein. Am Ende finden die beiden wieder zusammen – und ziehen das Baby im Beutel mit viel Liebe gross. Ein Happy End in der Tierwelt. Für die Musik sorgt an diesem Abend Stefan Schönbächler. Mit viel Feingefühl liefert er den perfekten Soundtrack für die Szenen. Im Ohr bleibt an diesem Abend vor allem der «Google Song», den man anschliessend auch an der Bar noch das eine oder andere mal hört.

Improvisieren will geübt sein


Die Gruppe Adhoc mit Einsiedler Wurzeln besteht aus sechs jungen Spielerinnen und Spielern: Kilian Kälin, Felicitas Gassner, Michaela Trütsch, Laura Zehnder, Pascal Haefeli und Alexandra Birchler. Seit Januar 2023 haben sie wöchentlich unter der Leitung von Doris Kyburz, Theaterpädagogin, geprobt. Aber wie kann man improvisieren üben? «Wir legten pro Probe immer einen Schwerpunkt fest. Zum Beispiel haben wir den Körper oder Pausen ins Zentrum gestellt und diese bewusst trainiert», erklärt Doris Kyburz. Diese Arbeit hat sich ausbezahlt. Das Spiel ist lebendig und setzt alle unterschiedlichen Mittel kreativ ein. Adhoc hat mit den Improtheaterabenden im Mauz einen Nerv getroffen. Die beiden Vorstellungen am Freitag und Samstag waren restlos ausverkauft. Rund 120 Personen kamen pro Abend in den Genuss der Kreativität der Spielerinnen und Spieler. Sie verdankten die grossartige Leistung mit einem langanhaltenden Applaus – und erhielten als Zugabe eine unterhaltsame Zusammenfassung des Abends. Einige Zuschauer liessen sich sogar vom Improvisationsfieber anstecken. Ein paar Zettel wanderten in die Hosentaschen des Publikums – und sorgten anschliessend bei den Bargesprächen für viel Gelächter.

Einsiedler Anzeiger / Christina Teuber

Autor

Einsiedler Anzeiger

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Kategorie

  • Bühne

Publiziert am

18.04.2023

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