Die heutige Schrähbachbrücke. (Bild Christoph Dettling/pd)
Die heutige Schrähbachbrücke. (Bild Christoph Dettling/pd)
So könnte die Schrähbachbrücke nach der Sanierung aussehen. (Visualisierung Christoph Dettling/pd)
So könnte die Schrähbachbrücke nach der Sanierung aussehen. (Visualisierung Christoph Dettling/pd)

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Schrähbachbrücke: Heimatschutz gegen Abbruch

Der Schwyzer Heimatschutz opponiert gegen den Abbruch der 1924 erbauten Schrähbachbrücke des Ingenieurs Robert Maillart in Innerthal. Er hat im Rahmen der öffentlichen Auflage des Neubaus beim Regierungsrat Einsprache erhoben.

Bereits während der Bezirksgemeinde im Oktober des vergangenen Jahres war es zu einem Schlagabtausch betreffend des Brückenprojekts gekommen. Ob die rund 86-jährige Baute des bekannten Brückenbauers Robert Maillart (siehe Box) kunstgerecht saniert oder abgebrochen werden soll, darüber wird nun weiter gestritten. Zwar hat das Märchler Stimmvolk an der Urne für den Abbruch und Neubau gestimmt, doch während der Projektauflage hat nun der Schwyzer Heimatschutz fristgerecht Einsprache gemacht, wie gestern in einer Medienmitteilung bekannt gegeben wurde. Unterstützt wird die Einsprache auch vom Schweizerischen Ingenieur- und Architektenverein (SIA) und vom Bund Schweizer Architekten (BSA).

Neben der Einsprache beim Bezirk haben die Gegner des Brückenabbruchs einen Antrag bei der Regierung eingereicht. Der Regierungsrat wird aufgefordert, die Schrähbachbrücke zu erhalten und ins kantonale Inventar geschützter und schützenswerter Bauten (KIGBO) aufzunehmen.

Bezirksrat muss entscheiden

Beim Bezirk March ist man ob der Einsprache überhaupt nicht baff. Nach den Diskussionen im Vorfeld der Abstimmung habe man mit einer Einsprache gerechnet, wie Landschreiber Roman Kistler gestern auf Anfrage sagte. Das Projekt befinde sich aktuell im ordentlichen Koordinationsverfahren. Das heisst, verschiedene kantonale Stellen sind dabei, ihre Stellungnahmen abzugeben. «Man muss jetzt abwarten», so Kistler. Ob das vorgesehene Projekt mit Abbruch und Neubau genehmigt wird, muss der Bezirksrat entscheiden. Gleichzeitg wird der Rat auch über die Einsprache befinden. Sicher würden im Vorfeld noch Gespräche geführt, wie Kistler sagte.

Ob der kantonale Denkmalschützer im laufenden Verfahren sein Veto einlegen wird, bleibt abzuwarten. Anzunehmen ist aber, dass die Einsprecher sich in jedem Fall für einen längeren Kampf zum Erhalt der Brücke einrichten werden. Aus ihrer Sicht ist die Schrähbachbrücke «ein Bauwerk von hohem kulturellen und bauhistorischen Wert». Zwar sei die Baute wirklich in einem sehr schlechten Zustand. Doch der nötige Ausbau der Brücke von 12 auf eine Tragkraft von 40 Tonnen biete Gelegenheit, das originale Erscheinungsbild des Bauwerks wieder herzustellen.

Gutachten für den Erhalt

Um aufzuzeigen, dass die Zielvorgaben für die neue Brücke auch ohne Abbruch zu bewerkstelligen wären, haben die Einsprecher dem Regierungsrat ein Gutachten beigelegt. Demnach würde die Brücke erhalten und verstärken voraussichtlich sogar günstiger ausfallen als ein Neubau. Das Märchler Stimmvolk hat für das Projekt einen Verpflichtungskredit von rund 1,9 Mio. Fr. gutgeheissen, wovon der Bezirk letztlich 690 000 Fr. zu berappen hätte. Der andere Teil würde von der Kraftwerk Wägital AG übernommen.



«Betonvirtuose» baute in Innerthal

Die 1924 erstellte Schrähbachbrücke ist eine von mehreren Bauten von Robert Maillart, die zwischen 1922 und 1925 mit dem Bau des Staudamms rund um den Wägitalersee entstanden sind. Die Brücke gilt für Kenner als eine Zeitzeugin der fortschrittlichen Technologien der Epoche. Die Diggelmann + Partner AG als Nachfolgerin von Maillarts Berner Büro hat sich zum Ziel gesetzt, seine Werke der Nachwelt zu erhalten. Die AG kämpft deshalb an der Seite des Schwyzer Heimatschutzes für den Erhalt der Schrähbachbrücke.

March-Anzeiger und Höfner Volksblatt

Autor

Höfner Volksblatt & March Anzeiger

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Publiziert am

04.03.2010

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www.schwyzkultur.ch/M75afP