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Jodel-Totentanz an Allerseelen in Gersau
Das gestrige Kirchenkonzert am Ende des Festivals «Der Herbst» passte gut zum Totengedenktag.
In der Gersauer Pfarrkirche St. Marzellus blickte Leiter Roger Bürgler auf eine Festivalausgabe von «Der Herbst» mit neuem Besucherrekord zurück und kündigte an, bald das Programm für nächstes Jahr zu präsentieren. Den Abschluss des Festivals bildete wiederum ein Konzert mit experimenteller Volksmusik.
Zu Gast war das Quartett Iheimisch um die Luzerner Jodlerin Simone Felber. Zwischen den elf Stücken ihres Programms verzichtete Felber auf Ansagen, sondern liess mehrere Personen zu Wort kommen, die ihre Gedanken über Tod und Trauer äusserten. Deren Aussagen spiegelten sich in den folgenden Liedern, die meist melancholischen Mundartgesang mit hohem und intensivem Jodel verbanden. Inspiriert von der Spreuerbrücke in Luzern ahmten die Schatten hinter den Musizierenden einen Totentanz nach.
Simone Felber und ihre Kollegen an Schwyzerörgeli, Cello und Kontrabass sind mit diesem Programm seit einem Jahr unterwegs: «Wir arbeiten mit Volksmusikelementen, die eher lüpfig sind, wollten aber auch etwas Melancholisches hineinbringen», erklärte Felber nach dem Auftritt. «Zudem hatte ich in letzter Zeit selbst einige Verluste im Umfeld zu verarbeiten.» Dass sie «Totätanz» an Allerseelen in einer Kirche präsentieren durfte, fand sie sehr stimmig, auch wenn es akustisch eher für kleinere Räume gedacht war.
Bote der Urschweiz / Patrick Kenel
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Bote der Urschweiz
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