Musik
Jonathan Prelicz ist neu Präsident des Schoeck-Festivals
Lorenz Bösch hat die Leitung an den Musiker, Sänger und Kantonsrat übergeben.
Mit einer internen Rochade im Vorstand hat der Verein Othmar Schoeck Festival seine Leitungsstruktur umgebaut. Der bisherige Präsident Lorenz Bösch, Ingenbohl, ist zurückgetreten, behält aber Einsitz im Vorstand. Umgekehrt ist der vor zwei Jahren neu in den Vorstand gewählte Jonathan Prelicz, Arth, zum Präsidenten gewählt worden. Er war bisher als Vizepräsident tätig. Mit Prelicz übernimmt ein absoluter Kenner der regionalen Kultur- und Politszene die Leitung. Beruflich ist er als Gesangspädagoge, als Musikschulleiter in Küssnacht, als Dirigent und als klassischer Sänger tätig, dies vor allem am Theater Luzern und am Lucerne Festival. Politisch gehört er seit neun Jahren dem Schwyzer Kantonsrat an und war vor zwei Jahren Kantonsratspräsident. Sein Engagement ist ausgewiesen gross. An der übrigen Zusammensetzung des Vorstands hat sich nichts geändert. Neben Prelicz und Bösch gehören ihm an: Alvaro Schoeck, Brunnen, Chris Walton, Solothurn, Stefan Albrecht, Brunnen, Katrin Spelinova, Brunnen, Roland Wächter, Rüschlikon, und als Leiterin der Geschäftsstelle Marion Albrecht, Brunnen.
Bereits seit zehn Jahren aktiv
Der Verein Othmar Schoeck Festival ist 2015 gegründet worden. Ein erstes Festival wurde von einem damaligen Kuratorium 2016 durchgeführt. Seit 2020 findet es jedes Jahr statt. Es verfolgt den Zweck, das Werk von Othmar Schoeck in grössere historische, ästhetische und gesellschaftliche Zusammenhänge zu stellen. Der Verein will das Werk von Komponist Othmar Schoeck am Ort seiner Geburt, seiner Jugend und dem Domizil der Familie für Musikliebhaber, Forscherinnen, Musiker und Sängerinnen fördern. Dazu werden am Festival jeweils Konzerte von hoher Qualität, teils sogar Uraufführungen, Kolloquien im Zusammenhang mit musikhistorischer Forschung, Podiumsgespräche und Ausstellungen durchgeführt sowie Publikationen veröffentlicht. Die Festivals sind jeweils einer übergreifenden Thematik gewidmet. Wie der scheidende Präsident Lorenz Bösch betont, hat das Festival inzwischen ein konsolidiertes Format gefunden und stösst in der interessierten Szene auf grosses Echo. Die Aufführungen von Schoecks Werken nehmen erfreulich zu. «Gleichzeitig», so Alvaro Schoeck, Künstlerischer Co-Leiter, «erweist sich die Organisation des Festivals jeweils als sehr komplex, in juristischem wie organisatorischem Sinne.» Zu bewältigen sei dies nur dank des entstandenen Teamgeists, ergänzte Lorenz Bösch.
Finanzierung jedes Mal ein Kraftakt
Noch nicht erreicht hat der Verein die solide, nachhaltige Finanzierung des Festivals. Der Kanton Schwyz hat zwar für die Durchführung bis 2029 einen jeweils jährlichen Beitrag von 30’000 Franken zugesichert. Auch hat die Erbengemeinschaft Schoeck den Verein als Träger des Festivals an den noch fliessenden Tantiemen und Urheberrechtsgebühren aus der Aufführung von Schoeck-Werken beteiligt. Die Finanzsorgen bleiben aber. Das ist einleuchtend, da gemäss Rechnung 2024 immerhin ein Aufwand von 125’000 Franken zu decken gewesen ist. Als grösste Ausgaben fallen jeweils die Gagen und Honorare sowie die Kosten für Unterkunft, Technik und Werbung an. Das nächstjährige 8. Schoeck-Festival findet vom 4. bis 6. September 2026 statt.
Bote der Urschweiz / Josias Clavadetscher
Autor
Bote der Urschweiz
Kontakt
Kategorie
- Musik
Publiziert am
Webcode
www.schwyzkultur.ch/GTjc7Q