Das Schwyzer Kantonale Jugendblasorchester spielte unter der Leitung von Urs Bamert unter Einhaltung der Abstandsregeln. Bild Paul A. Good
Das Schwyzer Kantonale Jugendblasorchester spielte unter der Leitung von Urs Bamert unter Einhaltung der Abstandsregeln. Bild Paul A. Good

Musik

Junge Musiker boten fantastisches Konzert

Das Schwyzer Kantonale Jugendblasorchester (SKJBO) konzertierte in Siebnen.

Seit 25 Jahren ist das Schwyzer Kantonale Jugendblasorchester (SKJBO) auf höchster musikalischer Ebene unterwegs. Jeweils im Zweijahresrhythmus findet ein einwöchiges Orchesterlager statt,dessen Abschluss durch zwei Konzerte, jeweils eines in Innerschwyz und eines in Ausserschwyz, gekrönt wird. Am vergangenen Sonntagabend war das SKJBO in Siebnen zu Gast und bot unter der Leitung von Urs Bamert ein hochstehendes Konzert. Doch beginnen wir mit dem Lager, das dieses Jahr in Disentis stattfand. Die Pandemie-Situation stellte hohe Anforderungen an die Organisatoren, mussten doch Hygienevorschriften und Abstandsregeln peinlichst genau eingehalten werden. Die klare Absicht des OK war, das Lager und die anschliessenden Konzerte keinesfalls durch unvernünftiges Verhalten zu gefährden. Dank der Disziplin aller Beteiligten gelang dies, auch wenn für die jugendlichen Musikanten die unübliche Kasernierung eine neue Erfahrung war. So hätten sich dieses Jahr vielleicht – wie sonst traditionell der Fall – aufgrund der Abstandsregeln keine neuen «SKJBO-Pärchen» gefunden, wie die beiden charmanten Ansagerinnen Nadia Scherer und Stefanie Vogt schmunzelnd betonten.

Von Jäggi über Hindemith bis zu Williams


Wie immer war im Konzert auch ein Schweizer Komponist vertreten. Diesmal kam Stephan Jäggi mit seiner «Romantischen Ouvertüre in B-Dur » zu Ehren, mit ihm wurde der hochstehende Konzertabend eröffnet. Schon bei dieser ersten, nicht leicht zu spielenden Komposition wurde der hohe Ausbildungsstand der jungen Musikantinnen und Musikanten hörbar. Die Registerleiter und Urs Bamert hatten im Lager ganze Arbeit geleistet, auch wenn einige Jugendliche mit einem «Corona-Ansatz» eingerückt waren. Anschliessend folgten Paul Hindemiths «Sinfonische Metamorphosen », in welchen der deutsche Romantiker die Welt von Carl Maria von Weber erkundet. Das viersätzige Werk forderte von jedem Register das Äusserste, die Jugendlichen stellten sich dieser Herausforderung bravourös. Der zweite Teil wurde mit einer Fanfare von John Williams eröffnet. Der amerikanische Komponist schrieb insgesamt vier solche für Olympische Spiele, das Orchester hatte sich für «The Olympic Spirit» entschieden, mit welcher die Spiele von Seoul eröffnet wurden. Anschliessend beeindruckte der Perkussionist Mathias Brandenberger die Zuhörer mit seinem immensen Können in Jeff Tyziks «Riffs». Riff ist nicht nur ein geologischer Begriff, in der Musik bezeichnet «Riff» ein kurzes, melodisch oder rhythmisch prägnantes Motiv, das durch stetige Wiederholung einer zwei- oder viertaktigen Melodiereihung gekennzeichnet ist und einen hohen Wiedererkennungswert hat. Stevie Wonders «Sir Duke» und ein Medley von «Deep Purple» stellten unter Beweis, dass das SKJBO auch in der modernen Unterhaltungsmusik zu Hause ist. Fazit: ein fantastisches Konzert, das nicht ohne eine Zugabe beendet werden konnte.

Paul A. Good

Autor

Höfner Volksblatt & March Anzeiger

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Kategorie

  • Musik

Publiziert am

11.08.2020

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