Musik
Ausserschwyzer helfen, Volkslieder zu beleben
Mit dem Projekt «jetz singe mer eis» versuchen ein paar Sänger und Musiker Schweizer Volkslieder vor dem Vergessen zu bewahren. Mit dem Pfäffiker Manuel Römer und dem Galgener Pirmin Huber sind auch zwei Ausserschwyzer beteiligt.
Viele Junge kennen meist nur noch die Lieder, die gerade aktuell sind. Vielleicht sind ihnen noch ein paar Klassiker geläufig, die es früher mal in die Hitparade geschafft hatten. Doch die wirklich wahren Schweizer Volkslieder, die frühere Generationen miteinander gesungen haben, geraten mehr und mehr in Vergessenheit. Oder wann haben Sie das letzte Mal «S Ramseiers wei go grase », «S isch mer alles eis Ding» oder «Mir Senne hei’s luschtig» gesungen? Immerhin dürfte dem einen oder anderen Hockeyfan das Volkslied «Aprite le porte», bekannt vorkommen, das nicht selten dann angestimmt wird, wenn der Gegner zur Strafbank geschickt wird oder ein Tor geschossen wurde.
Auch Brummbären willkommen
Mit dem gemeinnützigen Verein und gleichnamigen Projekt «jetz singe mer eis» möchten Initiator Marco Kunz, Sacha Ischi, Christoph Pfändler und der Pfäffiker Manuel Römer das gemeinsame Singen fördern, Sprachgrenzen überwinden und Schweizer Kulturgut erlebbarer machen. Am 20. Oktober versuchen sie dies gemeinsam mit Gastjodlerin Nadja Räss auch im MythenForum in Schwyz. «Bei den Live-Konzerten erlebt das Publikum Mitsing-Momente im grossen Stil», versprechen die Veranstalter. Mit ganz viel Freude soll in einer lockeren Atmosphäre munter drauflos gesungen werden. «Ob jemand jeden Ton trifft oder ein Brummbär ist, ist total egal. Viel wichtiger ist die Freude an den Liedern und die Lust, sie zusammen zu feiern», erzählt Musiker Kunz. «Kein Konzert ist wie das andere, da die Lieder von Region zu Region variieren und wechselnde musikalische Gäste mit dabei sein werden.»
Die Schwyzer und ihre Favoriten
Der Pfäffiker Manuel Römer, der Galgener Pirmin Huber und der in Schwyz wohnhafte Dani Häusler wirken zwar an den Konzertabenden nicht mit, sind aber ebenfalls Teil des Projekts. Manuel Römer, wie bereits erwähnt, als Vorstandsmitglied des Vereins. Er ist seit Jahren Schlagzeuger bei Kunz. «Marco und ich sind Freunde. Als er mir von der Idee erzählte, sagte ich sofort Ja.» Er sei als Kind mit Volksliedern aufgewachsen. «Sie ha-ben mir in meiner Kindheit so viel Freude und Lebensenergie geschenkt», erinnert er sich. «Diese Lieder sind stark mit unserer Umgebung und unserer Herkunft verbunden. Sie geben Kraft, Stabilität und Heimat. Gerade in der heutigen vernetzten Zeit empfinde ich es als zentral, dass man sich mit seiner eigenen Herkunft, der Heimat und deren Werten verbindet.» Das schliesse sich in der heutigen kosmopolitischen Welt nicht aus, denn nur wenn man wisse, woher man komme, könne man wissen, wohin man gehe. Auch Kontrabass-Virtuose Pirmin Huber hat sein Können beigesteuert. «Mich begeistert, dass wir die Möglichkeit haben, unsere traditionelle Musik und Kultur am Leben zu erhalten und mit Gleichgesinnten zu teilen.» Als Arrangeur fände er es toll, diese traditionellen Stücke «neu zu interpretieren und dabei zu helfen, dass sie in unserer moderneren Kultur weiter Anklang finden».
Höfner Volksblatt und March-Anzeiger / Silvia Gisler
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Höfner Volksblatt & March Anzeiger
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