Traditionen leben: Trotz durchzogenem Wetter wurde in der Region ausgiebig dem Nationalfeiertag und Brauchtum gefrönt. Bild Petra Imsand
Traditionen leben: Trotz durchzogenem Wetter wurde in der Region ausgiebig dem Nationalfeiertag und Brauchtum gefrönt. Bild Petra Imsand
Mancherorts bildeten Feuerwerke einen krönenden Abschluss der 1. August-Feiern. Bild pixabay
Mancherorts bildeten Feuerwerke einen krönenden Abschluss der 1. August-Feiern. Bild pixabay

Brauchtum / Feste

Bundesfeiern trotzen den Gewittern

Trotz Wetterkapriolen wurde in vielen Gemeinden gemeinsam der Nationalfeiertag begangen. Nur in Oberiberg und auf dem Mythen mussten die Feiern abgesagt werden.

Bundesfeiern auf dem Stoos haben Tradition, genauso wie die Festansprache einer politischen Persönlichkeit. Nationalrat Dominik Blunschy sprach bereits am Vorabend des 1. August in der Stoos Lodge. Zuvor aber wurden die Feiernden auf dem festlich geschmückten Stoosplatz durch ein schadenreiches Unwetter überrascht. Der Sturm verwehte die Einrichtungen, und das Festvolk flüchtete in die Stoos Lodge. Abwechslungsreiche Unterhaltung sowie ein Lampionumzug mit Höhenfeuer krönten jedoch das 1.-August-Fest, welches am Nationalfeiertag mit weiteren Attraktionen vorgeführt wurde. Nationalrat Dominik Blunschy trat vor dem zahlreich erschienenen Publikum auf. Da der Ort auch als Paradies besungen wird, gab es vorerst «Paradiesisches » von ihm zu hören. Blunschy sieht die Schweiz ebenfalls als Paradies, betonte aber, dass es Bemühungen brauche, dazu Sorge zu tragen. Als er in seinen Ausführungen das «gelobte Land» verliess, war es vorbei mit der heilen Welt, kam er doch unter anderem auch auf die aktuellen Kriege zu sprechen.

 

200 Personen feierten gemütlich bei Ländlermusik

Auch in Arth wurde der Nationalfeiertag bereits am 31. Juli mit einem Dorffest gefeiert. Rund 200 Personen genossen bei der Aula Zwygarten das gemütliche Beisammensein. Fürs leibliche Wohl sorgte die Trachtenvereinigung Arth-Goldau, während etliche Musikantinnen und Musikanten das Publikum mit einer Stubete erfreuten. In Lauerz richtete Alt-Kantonsratspräsident Jonathan Prelicz seine Worte an die Besucherinnen und Besucher des Dorffests am Mittwochabend: «Wir müssen uns bewusst werden, was passierte, was wir jetzt machen und was noch passieren wird.» Er erklärte, wie der Verein der Musikschule Steinen/ Lauerz und der Eisenbahn Amateurclub Schwyz die Gesellschaft positiv beeinflussen und bedankte sich für die Organisation dieses geglückten Anlasses. «Nur miteinander kann die Gesellschaft positiv beeinflusst werden, und der 1. August verbindet uns alle.»

 

Neun Schwyzer Familien luden zum «Buurä-Zmorgä»

Seit 30 Jahren laden Bauernfamilien zum 1. August aus der ganzen Schweiz zum «Zmörgelä» ein. Gestern liessen sich Tausende Hungrige auf 280 Bauernhöfen, darunter neun aus dem Kanton Schwyz, mit Regionalem und Selbstgemachtem bei gemütlicher Atmosphäre verwöhnen. Zopf, Brote, herzhafte Rösti mit Spiegelei, Käse- und Fleischplatten, Birchermüesli und vieles, vieles mehr bot das reichhaltige «Buurä-Zmorgä». 

 

Musikalische und folkloristische Vielfalt

Die 1.-August-Feier in Unteriberg wurde von etwa 300 Gästen besucht und vom Autocross-Team Ybrig und der Fifty Five-Bar organisiert. Gemeindepräsident Ruedi Keller und Nationalrat Marcel Dettling aus Oberiberg hielten die Festreden. «Dunkle Wolken am Himmel sollen uns nicht abhalten, unseren Nationalfeiertag zu feiern», sagte Dettling. Daneben wurde musikalische und folkloristische Vielfalt geboten mit dem Trychlerverein Unteriberg, der Feldmusik Alpenrösli Unteriberg, dem Trio 6, Patrick Marty, dem Echo vom Fuchseggä, den Green Valley Stompers und Bölckstoff.

 

«Nur wer etwas macht, kann etwas bewegen»

 Für die diesjährige Ansprache konnte die Kulturkommission Sattel Roli Schuler gewinnen, der seit 15 Jahren in Arosa lebt und dort 2021 zum Tourismusdirektor berufen wurde. Nun freute er sich über die Einladung aus dem Heimatort. In seiner 1.-August-Rede ermutigte der 45-Jährige seinen Heimatort Sattel zu neuen Tourismusinnovationen. Wichtig sei ihm auch die Schweiz als Heimatland, äusserte sich Schuler. Im Austausch mit Gästen aus aller Welt höre er oft, dass die Schweiz bewundert werde. «Wir leben im Wohlstand, in einer funktionierenden Demokratie», so Schuler, «und als Touristiker darf ich auch sagen: in einem Naturparadies.» In seiner Jugend habe er dank des Sattler Vereinslebens gelernt, sich zu engagieren. Miteinander etwas zu machen, führe stets zu Erfolg. Als Tourismusstudent habe er sich einst einbringen können, als es um den Ersatz der Hochstuckli- Sesselbahn durch eine innovative Drehgondelbahn ging. Dies habe ihm wertvolle Impulse für seine Karriere mitgegeben, und er habe gelernt: «Nur wer etwas macht, kann etwas bewegen.» Auch Arosa sei nun ein innovativer Ferienort. So wünscht er dem Sattler Tourismus, dass statt eines Skilift-Streits wieder vermehrt zusammengearbeitet und nach kreativen Lösungen gesucht werde – vielleicht bei einer kurzen Auszeit in Arosa. «Gönnt euch mal eine 100-minütige Fahrt ins Ferienparadies », warb der Tourismusdirektor lächelnd.

 

Musik als Wunsch

In Gersau war es der Wunsch der neu gewählten Frau Bezirksmann Sandra Häusler, die 1.-August-Ansprache der Musik zu widmen – und zwar der Bandmusik. Redner war Sebi Lüönd, er spielt Schlagzeuger. Er erläuterte die lebendige Musiktradition in Gersau. Der Fokus der Rede lag auf der Bandmusik, und da konnte er, ohne sie alle aufzuzählen, von 60 verschiedenen Formationen berichten. In einem Dorf wie Gersau sei Musik sogar mehr als Unterhaltung, nämlich ein Bestandteil der Identität. Leider konnte die Bundesfeier vor dem Mittag nicht auf der Seebühne ausgetragen werden, doch der auf die Rede folgende Auftritt der Band Bigger Trigger in der Aula war bester Beweis für die Lebendigkeit der Musikszene.

 

Wappenanalyse

Trotz anfänglich regnerischem Wetter fand die Bundesfeier in Einsiedeln im gut besetzten Festzelt statt. Die Festgemeinde wurde durch Bezirksrätin Leta Bolli begrüsst. Die beiden Geistlichen Basil Höfliger und Urs Jäger führten durch die ökumenische Andacht und analysierten darin das Schweizer Wappen. Als Festrednerin trat die Schwyzer Ständerätin Petra Gössi auf. Das Rahmenprogramm wurde durch die Feldmusik Gross, das Lochus Alphorn Quartett und den Chor 60+ bestritten.

 

Bote der Urschweiz / ie/gb/szi/kos/pk/sc/eva

Anmerkung Redaktion: es fanden zahlreiche weitere Feiern zum Geburtstag der Schweiz im ganzen Kanton statt mit Feuerwerken, Ansprachen, Darbietungen...

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Brauchtum / Feste

Publiziert am

02.08.2024

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