Oliver Kempf sieht die Beiträge für das Pastoralforum auch als Unterstützung für Schwyzer Kulturschaffende. Bild Frieda Suter o
Oliver Kempf sieht die Beiträge für das Pastoralforum auch als Unterstützung für Schwyzer Kulturschaffende. Bild Frieda Suter o

Dies & Das

Künstler als Kompass in der Sinnfrage

Der Seelsorgerat Kanton Schwyz geht neue Wege. Das elfte Pastoralforum vom Samstag, 19. November im SJBZ in Einsiedeln, steht allen Interessierten offen. Ein Dutzend Künstlerinnen und Künstler bringen sich mit Werken und Gedanken ein.

Die Tagung macht einen Neuanfang und steht unter dem Titel «Aufbruch zum Glauben». Am Anfang brachte Oliver Kempf die Idee ein, Künstlern eine Plattform zu geben. Denn oft sind sie ja Suchende, die durchaus etwas zu sagen haben. «Wir sehen täglich, dass die ganze Gesellschaft durchgerüttelt wird. Um stabiler zu werden, braucht es eine Bezugsgrösse», fährt Oliver Kempf fort. Er ist fest überzeugt, dass der Glaube in Sinnfragen Antworten geben kann. Selber steht er als Sekundarlehrer, Familienvater und Künstler mitten im pulsierenden Leben. Teil des Projekts ist die ideelle und finanzielle Unterstützung für die Schwyzer Kunstschaffenden. Der Vorstand gab grünes Licht für die neue Idee und Oliver Kempf hat ein Konzept erstellt, das nicht nur für einen Tag Bestand hat. Er sagt: «Ich finde, dass dieser Weg ausbaufähig ist. Wir wissen alle, dass sich die Kirche in einer Krise befindet und dass ihre Glaubwürdigkeit angeschlagen ist.» Er könnte sich vorstellen, dass der Anfang mit dem Pastoralforum weiterwächst und allenfalls zu einer Wanderausstellung werden könnte.

Eigene Gedanken entwickeln


So wie die Glaubensgeschichte und die Liturgie über lange Zeit von Kunstschaffenden inszeniert wurde, ist an der Tagung in Einsiedeln Sehen, Hören und Staunen angesagt. «Machen Sie sich persönliche Gedanken zum Thema Aufbrechen und Glauben», steht in der Einladung. Der Tag beginnt mit einer Einführung ins Thema. Danach werden am Vormittag und Nachmittag in zwei Blöcken Kunstschaffende vorgestellt. Nach jeder Vorstellung reflektiert jede Künstlerin, jeder Künstler in einer eigenen, kurzen Präsentation seine Gedanken zu Kunst und Glauben, und gibt diese dem Publikum preis. Mit dabei sind das Ehepaar Martha und Peter Ziegler, Konrad Reichmuth und Zeno Schneider, Bruno Steiner, Peter Gehring und mit 17 Jahren als Jüngster Severin Leuzinger (Fotos). Mit ihrer wunderbaren Stimme wird Marlene Fässler Übergänge gestalten. Sie sagt: «Die Musik ist für mich die Verbindung zwischen Himmel und Erde.» Weitere Beiträge gestalten Sr. Gielia Degonda, Silvia Amstutz, Oliver Kempf und Sr. Jolenda Elsener.

Vom goldenen Ei ins Licht


Als Beispiel der künstlerischen Vielfalt sei Konrad Reichmuth erwähnt. Sein künstlerisches Schaffen stützt sich auf die abendländische Philosophie. Daraus leitet sich für ihn das lebenslange Suchen nach Schönheit, Wahrheit und dem Guten ab. Er und Oliver Kempf zeigen unter anderem einen Film mit einem Ei im Mittelpunkt. Dieses Ei besteht allerdings nur aus einer Hälfte, die auf vielen Wegen nach der Ganzheit sucht. Wo die Suche endet? Im Tod? Oder in Gott, der als Geschenk die zweite, verlorene Hälfte bringen, und uns, in einem Akt der Gnade, ins Licht führt? Oliver Kempf verspricht: «Im Lauf des Tages gibt es vielfältige Anregungen, vielleicht auch Antworten.» Details zum Pastoralforum vom Samstag, 19. November, im SJBZ in Einsiedeln und dem Thema «Aufbruch zum Glauben» gibt es unter www. seelsorgerat-schwyz.ch. Anmeldungen sind auf der Homepage bis am 9. November möglich.

Höfner Volksblatt und March-Anzeiger / Frieda Suter

Autor

Höfner Volksblatt & March Anzeiger

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Publiziert am

03.11.2022

Webcode

www.schwyzkultur.ch/NR6c5j