Walter Näf (links), Präsident Goldener Violinschlüssel, übergibt Very Rickenbacher die Urkunde zur Auszeichnung. Bilder: Stefanie Henggeler
Walter Näf (links), Präsident Goldener Violinschlüssel, übergibt Very Rickenbacher die Urkunde zur Auszeichnung. Bilder: Stefanie Henggeler
Uraufführung von «Verys goldener Tag» – komponiert von Franz Hess – durch die Hess-Musig.
Uraufführung von «Verys goldener Tag» – komponiert von Franz Hess – durch die Hess-Musig.
Die Rigispatzen begleiten Very Rickenbacher nach wie vor durchs Leben, und selbstredend trugen sie zur musikalischen Unterhaltung des Abends bei.
Die Rigispatzen begleiten Very Rickenbacher nach wie vor durchs Leben, und selbstredend trugen sie zur musikalischen Unterhaltung des Abends bei.
Standing Ovations und minutenlanger Applaus für Very Rickenbacher, als er die Auszeichnung «Goldener Violinschlüssel» angeheftet bekam.
Standing Ovations und minutenlanger Applaus für Very Rickenbacher, als er die Auszeichnung «Goldener Violinschlüssel» angeheftet bekam.

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«Bin fast vom Stüehli gefallen»

Der Immenseer Very Rickenbacher erhielt für sein musikalisches Schaffen den «Goldenen Violinschlüssel», wohl die höchste Auszeichnung der Schweizer Folkloreszene.

Der Verein Goldener Violinschlüssel fördert die schweizerisch klingende Folklore. Einmal jährlich zeichnet er eine Person aus, die sich in diesem Spektrum in besonderer Weise verdient gemacht hat. «Die Preisträgerinnen und Preisträger sind unsere Botschafter. Daher ist uns neben dem musikalischen Wirken vor allem auch die ganze Persönlichkeit sehr wichtig», so Präsident Walter Näf am letzten Samstag. Ganz wichtig sei zudem, dass die Person auch die Jugend fördere. Der diesjährige Preisträger ist im Bezirk Küssnacht definitiv kein Unbekannter, seitenlang ist sein Palmarès, sein Wirken in der Musikszene weit über die Landesgrenze hinaus bekannt: der 1957 geborene Very Rickenbacher. Die Laudatio durch Franz Hess konnte denn auch kaum kurz gehalten werden. «Er ist einfach in so vielen Sparten kompetent und bietet eine riesige Palette an Talenten, vom Steinstosser über Juniorenfussballtrainer bis hin zum Theatermacher – ein grossartiger Musiker und vor allem ein grossartiger Mensch!», so die Zusammenfassung. Franz Hess vermachte dem Preisträger 2024 ein besonderes Geschenk: Er komponierte für ihn das Stück «Verys goldener Tag», das sogleich von der Hess-Musig uraufgeführt wurde. Aufgewachsen ist Very Rickenbacher in einer musikalischen Familie. Er entwickelte rasch eine Vorliebe für die Blasmusik. 1975 trat er den Rigispatzen bei, später dirigierte er sie und leitete verschiedenste Musikformationen. Als Lehrer initiierte er zahlreiche Projekte, war als Musikschulleiter tätig und komponierte «nebenbei» – unter anderem weltweit bekannte Stücke wie «Ein halbes Jahrhundert». Frau Statthalter Petra Gamma Grüter freute sich, dass Very Rickenbacher zum zweiten Mal dieses Jahr eine Auszeichnung erhielt – im September wurde ihm der Kulturpreis 2024 des Bezirks Küssnacht in der Kategorie Einzelpersonen verliehen.

 

Emotionale Stunden für Very Rickenbacher

Das Monséjour in Küssnacht war voll besetzt, Familie, Freunde, Mitglieder von verschiedenen Vereinen, bisherige Preisträgerinnen und -träger und viele bekannte Gesichter aus dem Bezirk Küssnacht und der musikalischen Szene machten Very Rickenbacher ihre Aufwartung. «Der Bundesrat muss sich jedoch entschuldigen lassen für seine Abwesenheit», liess Walter Näf das Publikum wissen. Da das Team von «Potzmusig » jedoch vor Ort war, können der Bundesrat und alle anderen Interessierten die Preisverleihung am Samstag, 26. Oktober, um 18.45 Uhr im TV auf SRF 1 sehen. Untermalt wurde die Zeremonie von musikalischen Leckerbissen der Blaskapelle Rigispatzen, der Hess-Musig und des Jodlerduetts Peter und Ursula Arnold. Thomas Aeschbacher, Preisträger 2023, heftete feierlich den «Goldenen Violinschlüssel» an Very Rickenbachers Hemd. Sichtlich gerührt nahm dieser die Auszeichnung und den minutenlangen Applaus mit Standing Ovations entgegen. Very Rickenbacher sagte, er sei fast «vom Stüehli» gefallen, als er im Januar das Telefonat erhalten habe mit der Nachricht, dass er mit dem «Goldenen Violinschlüssel» ausgezeichnet werde. Er erlebte an diesem Samstag intensive, emotionale Stunden. Es sei einfach gewaltig, hielt er fest, er sei überglücklich über die Auszeichnung. «Dieses Gefühl kann man gar nicht beschreiben. Der Preis ist das eine – das andere aber, wie sich die Leute mit mir mitfreuen – das ist einfach das Grösste!»

 

Bote der Urschweiz / Stefanie Henggeler

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Musik
  • Volksmusik

Publiziert am

16.10.2024

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