Die überzeugende Annette Windlin begeisterte mit hoher Schauspielkunst und vielen Facetten: Die Schauspielerin zeigte, dass ganz viel in der Zeit zwischen zwei Bahnhöfen passieren kann. Bild Thomas Weins
Die überzeugende Annette Windlin begeisterte mit hoher Schauspielkunst und vielen Facetten: Die Schauspielerin zeigte, dass ganz viel in der Zeit zwischen zwei Bahnhöfen passieren kann. Bild Thomas Weins

Bühne

Annette Windlin – vom Alltag des Pendlers

Die gebürtige Küssnachterin Annette Windlin trat am Freitag im Theater Duo Fischbach auf. Mit «Stosszeit» zeigte sie das Pendlerdasein auf nachdenkliche und doch sehr witzige Weise.

Das Theater Duo Fischbach war am Freitag ausverkauft. Die vielen Zuschauer wollten Annette Windlin auf der Bühne erleben. Die Schauspielerin begeisterte bei ihrem Heimspiel mit dem Stück «Stosszeit», eine komische Pendlerballade, geschrieben von Gisela Widmer.

Das alltägliche Pendlerleben

Sie zeigte das Leben der Pendler auf. Wie sie jeden Tag denselben Zug nehmen, um von A nach B und dann wieder von B nach A zu gelangen; wie sie im Zug schnarchen, laut telefonieren oder einfach schön aussehen. Annette Windlin spielt dabei die Minibar-Stewardess Klara. Und gleichzeitig spielt sie auch die verschiedenen Pendler, schlüpft also in diverse Rollen und zeigt dabei die hohe Kunst des Schauspiels. Denn die Schauspielerin schaffte es, das Publikum zu fesseln, zum Lachen und zum Nachdenken zu bringen. Begleitet wurde sie dabei von Christian Wallner an der Gitarre.

Auf der Kippe

«Es ist auf der Kippe zwischen Ernsthaftigkeit und Komödie», beschrieb Windlin selbst das Stück. Einerseits ist da Klara, die so gern jemand anders wäre. Sie träumt von Erfolg, bis sie in einer Bauchtanzshow landet und merkt, dass das Berühmtsein auch Schattenseiten hat. Und anderseits zeigt «Stosszeit» dieVielfalt der Pendler auf, die alle ihre eigene Geschichte haben. Zum Beispiel trifft Klara auf einen überzeugten Rückwärtsfahrer, der sich über die Scheinpendler, die nur wegen des Schnees vom Auto auf den Zug umsteigen, aufregt. Oder die schöne Frau, die das Pendeln als Entspannungszeit zwischen dem Kinder- und dem Bürostress erlebt. Und der Ehemann, der erst dann merkt, dass er betrogen wird, als er einmal einen früheren Zug nimmt. Das alles wird begleitet vom tagtäglichen Stress, bis Klara die Notbremse zieht. Sie will sich und andere aufrütteln. Doch, schafft sie das? Mit dem Stück will die Schauspielerin keine Botschaft vermitteln. «Ich erzähle einfach eine Geschichte», und ergänzt, «vielleicht erkennt sich einer darin und denkt sich, das mach ichTag für Tag...»

Im März wieder in Schwyz

Annette Windlin hatte in Küssnacht ein Heimspiel. Viele Freunde, Bekannte und Familienangehörige sassen im Publikum. Für sie ist es etwas Besonders, im Rigidorf aufzutreten. «Die Stimmung ist für mich anders, einfach super.» Am kommenden Dienstag, 29. November, ist sie im Theater Uri in Altdorf zu sehen. Und Anfang März steht sie im Chupferturm in Schwyz auf der Bühne.

Bote der Urschweiz

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Bote der Urschweiz

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  • Bühne

Publiziert am

28.11.2011

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