Durcheinander: Mitunter scheint keiner im Chalet Waldhuus mehr zu wissen, was eigentlich abläuft. Bild Konrad Schuler
Durcheinander: Mitunter scheint keiner im Chalet Waldhuus mehr zu wissen, was eigentlich abläuft. Bild Konrad Schuler

Bühne

Dialogstarke Komödie sorgt für Lacher

Die Landjugend Küssnacht am Rigi spielt seit letztem Samstag im Monséjour Zentrum am See die Komödie in drei Akten «Grobe Unfueg». Die Figuren in Derek Benfields turbulenter Farce sorgen für viel Unruhe auf der Bühne sowie herzhaftes Lachen bei den Besucherinnen und Besuchern.

Am Samstagnachmittag ging vor rund 70 Personen die erste Nachmittagsaufführung über die Bühne, abends vergnügten sich rund 300 Besucherinnen und Besucher am Dreiakter. Zum Inhalt so viel: Eigentlich verlangen sie ja alle gar nicht so viel vom Leben, die Figuren in Derek Benfields turbulenter Komödie. Direktor Huber, der Wirt, wäre in seinem bescheidenen Chalet Waldhuus zufrieden, wenn nur die Schweine im Stall blieben; Stine, wenn man sie ruhig putzen liesse; die Bezirksanwältin Ledergerber-Bärsinger, wenn sie ein paar Fische angeln könnte und ihre Tochter Carol, wenn sie einmal mit einem roten Sportwagen ausfahren dürfte. Gangsterboss Fred Müller jedoch hat höhere Ziele.

Verzweiflung, Stress und Unruhe

Und damit stürzt er Harry Blickenstorfer in Verzweiflung; stresst Charlie Binz; nervt Frau Ledergerber-Bärsinger und ihre Tochter; bringt Unruhe ins Haus von Direktor Huber sowie den Schwestern Stine und Lotti. Fieberhaftes Planen, unermüdliche Versuche und hektisches Herumrennen führen allerdings nicht zum Ziel. Und als sich auch noch eine gewisse Polly und ihr starrsinniger Vater ins Rennen um das grosse Geld einmischen, droht das beschauliche Ferienhotel vollends aus den Fugen zu geraten.

Ausgeglichenes Team beeindruckt

Das insgesamt fast drei Stunden unterhaltende Stück lebt von vielen Dialogen und etlichen eingestreuten Gags, die von den zehn jungen Laienspielerinnen und Laienspielern bestens dargeboten werden. Immer wieder sorgen dieTheaterleute für Lacher im Publikum. Das Geschehen zieht die Besucherinnen und Besucher voll in seinen Bann, sodass die drei Stunden im Nu verfliegen. Das kompakte Team überzeugt mit seiner Ausgeglichenheit und reifen Leistung. Wer drei Stunden die Alltagssorgen auf die Seite schieben will, der ist gut beraten, den grossen Aufwand und die feine Darbietung mit einem Besuch zu würdigen.

Jahrelange Tradition

Wie Präsident Tobias Bucher ausführte, werden an den insgesamt fünf Aufführungen rund tausend Gäste erwartet. «An der Premiere hat es immer am meisten Publikum», weiss er aus Erfahrung. «Die Auswahl des Stückes wird vor allem auch beeinflusst durch die uns zur Verfügung stehenden Personen », lässt er sich in die Karten gucken. Der 36-jährige Stefan Müller und der 32-jährige Philipp Heinzer führen heuer zum zweiten Male die Co-Regie. «Eine Co-Regie bringt viel Abwechslung, jederzeit können Absprachen gemacht werden, der Ideenaustausch ist bereichernd, insgesamt hat eine Co-Regie eine ganze Reihe von Vorteilen», führen sie unisono aus. Beide sind wie viele Spielerinnen und Spieler ein bisschen angefressene Theaterleute.Vereinspräsident und als Harry Blickenstorfer mitspielender Laiendarsteller Tobias Bucher sagt beispielsweise: «Die Landjugend Küssnacht hat eine jahrelange Theatertradition. Ich kann mich beispielsweise daran erinnern, dass schon mein Vater mitgemacht hat.» Philipp Heinzer hat vor seiner nun zweijährigen Zeit als Co-Regisseur während 15 Jahren aktiv gespielt, Stefan Müller führt das dritte Jahr Regie oder Co-Regie und spielte davor während sieben Jahren auf der Bühne mit. Seit Anfang August haben dieTheaterleute rund 30 Proben absolviert und keinen Aufwand gescheut, um das Publikum zufriedenzustellen.

Bote der Urschweiz

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Bote der Urschweiz

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  • Bühne

Publiziert am

29.10.2012

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