Dramatischer Schwank: In der zweiten Spielhälfte karikieren Schlatter und Frey homosexuelle Offiziere, denen das Doppelleben entgleitet. (Bild: Patrick Kenel)
Dramatischer Schwank: In der zweiten Spielhälfte karikieren Schlatter und Frey homosexuelle Offiziere, denen das Doppelleben entgleitet. (Bild: Patrick Kenel)

Bühne

Ernstes mit viel Humor dargestellt

Das Komikerduo Beat Schlatter und Patrick Frey ist mit seinem neuen Stück «Das Drama» auf Tournee und gastierte am Freitagabend vor vollen Rängen im Theater Fischbach. Eine zweistündige Gratwanderung zwischen Schwank und Tragödie.

Das Dekor mit Schrank, Tisch und Stühlen bereitet das Publikum auf ein klassisches Lustspiel vor. Doch noch während der Proben für den nächsten Schwank verspürt Komödiant Balz Möckli (Beat Schlatter) eine Sinnkrise. Er hat es satt, immer nur lustig zu sein. Zudem fürchtet seine Mutter, dass ihre Beerdigung seinetwegen zum Gelächter wird. Er möchte künftig ernste Rollen spielen, doch sein Bühnenkollege Hugo Lacher (Patrick Frey) traut ihm dies nicht zu und befürchtet, dass die gemeinsame Firma pleitegehen könnte. Trotzdem ändern sie kurzfristig ihren Plan und führen das Drama «Das Wunschkind » auf. Darin sollten sie zwei schwule Ritter in Rüstungen spielen. Komplikationen bei der Liebesszene machen dies jedoch unmöglich.

Schwule Offiziere

An der Premiere stehen sie stattdessen als schwule Offiziere der Schweizer Armee auf der Bühne, welche Schwierigkeiten mit dem Outing und ihrer Beziehung haben. Das Stück offenbart sich aber statt als Drama als eine weitere Komödie. Erst als der gemeinsame Kinderwunsch scheitert und sich der bisexuelle Divisionär mit Gift das Leben nimmt, wird aus dem lustigen ein tragisches Stück. Der traurige Balz fühlt sich durch das lachende Publikum erneut unverstanden, sodass er sich mit einer Waffe aus dem Requisitenschrank erschiesst.

Den eigenen Beruf thematisiert

Mit diesem von Katja Früh inszenierten Theaterstück thematisieren Schlatter und Frey wie im Vorgängerstück «Der beliebte Bruder» ihre Existenz und den Beruf des komödiantischen Schauspielers. Besonders der Einstieg mit der Probenszene lässt etwas von der eigenen Realität der beiden Zürcher aufscheinen. Die Handlung bietet aber mehr als Eigenpersiflage. «Unsere neuen Figuren sollten aber auch viel Überraschendes beinhalten», erklärten die Darsteller im Gespräch nach der Aufführung. So wird das Vorhaben der künstlichen Befruchtung einer Leihmutter durch die beiden Militärs zu einer absurden Begebenheit, die genügend Potenzial für witzige Gagsliefert. Das Publikum reagierte mit zahlreichen herzhaften Lachanfällen auf das Schauspiel der beiden bekannten Komiker.

Freude an Innerschweiz

«Heute war es eine besonders schöne Aufführung», meinte Patrick Frey zum Gastspiel in Küssnacht. Und auch Schlatter, der noch beeindruckt vom kürzlichen Besuch des MuotathalerTheaters war, gefiel der erneute Abstecher in die Innerschweiz.

Weitere Infos

- www.schlatterundfrey.ch

- www.duofischbach.ch



Bote der Urschweiz

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Bote der Urschweiz

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  • Bühne

Publiziert am

08.11.2010

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