Auch im Soloprogramm trug Barbara Hutzenlaub ein kariertes Deuxpièce. Zu «I feel bretty» trat sie in Gala auf. Das Kleid zerlegte sie später in Teile bei «Stripp dich frei». Bild: Monika Neidhart
Auch im Soloprogramm trug Barbara Hutzenlaub ein kariertes Deuxpièce. Zu «I feel bretty» trat sie in Gala auf. Das Kleid zerlegte sie später in Teile bei «Stripp dich frei». Bild: Monika Neidhart

Bühne

Feuerwerk an Wortspiel und Slapstick

Barbara Hutzenlaub trat mit ihrem ersten Soloprogramm «Jubiliert!» im Theater Duo Fischbach auf. Das Publikum war von ihrer Kreativität, Musikalität und sprudelnden Freude begeistert.

«Ich bin eigentlich ein totales Rudeltier und konnte mir jahrelang nicht vorstellen, ein Solo zu machen.» Nach 30 Jahren Bühnenpräsenz konnte es Barbara Hutzenlaub. Sie schrieb sich ihr eigenes Soloprogramm «Jubiliert!». Ihr Regisseur Christian Knecht ergänzte es mit einem eigenen Song. Sie, die bekannt wurde mit dem Frauenquartett Acapickels und anschliessend mit «Hutzenlaub und Stäubli», bleibt ihren bisherigen Figuren treu: kariertes Deuxpièce, auffallende Brille, Spängeli im Haar, Handtasche im Pudel- oder biederen Stil, dazu Augenrollen und Körperausdruck – Slapstick vom Feinsten. Stricken und Basteln als Thema, Gestricktes und Gehäkeltes als aufwendige Accessoires wie der Colthalter für zwei Blockflöten. Dazu immer wieder eine unglaubliche Dichte an Wortspielen. Sie, die aus der «Spätzlebronx», der Schwäbischen Alb, kam, habe sich kürzlich in der Schweiz einbürgern lassen. «Ich habe mich vorbildlich interniert, gehe regelmässig an Swingerfeste, habe aber in meinem Alter keine Legislaturperiode mehr, dafür ein Strebergärtli.» Immer wieder das Alter. Sie bot dafür ihr hutzenlaubsches Facelifting an, dann, «wenn man gewisse Körperteile nicht mehr dort antrifft, wo man sie vermutet ». Schliesslich will sie nicht mit ihrer Dreifaltigkeit zwischen den anderen Silikonikonen in ihrem umwerfenden Seidenkostüm alleine sein.


Musikalische Bühnenpartnerin


Solo trat sie auch nach dreissig Jahren nicht wirklich auf. Muriel Zemp alias «Coco-Chantal» ergänzte sie auf allen Ebenen, sei dies im ebenso biederen Kostüm, in der Mimik oder als Musikerin. Szenenapplaus und rhythmisches Mitklatschen ernteten die beiden insbesondere beim Ländler. Zum Akkordeon sangen und jodelten beide, Barbara Hutzenlaub chlefelte und tanzte, was das Zeug hielt. «Volksmusik mit Ausländerhintergrund », kommentierte sie selber. Insbesondere im zweiten Programmteil zog sie Tablets und Smartphones mit ein, mal als Röntgenapp, um die Gefühle eines Mannes sichtbar zu machen, mal verwandelte ein Videoclip auf einem Tablet vor dem Mund von Coco diese in einen Mann. Gemeinsam sangen sie so, auch in tiefen Lagen bestens intoniert, «Daddy cool». Das Publikum im ausverkauften Theater war begeistert: «So viel sprudelnde, ansteckende Freude.» «Zwar nahm die Technik im zweiten Teil etwas vom Schwung. Doch sie ist ein Multitalent, die es im Griff hat.»


Bote der Urschweiz / Monika Neidhart

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Bühne

Publiziert am

16.04.2018

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