Maja Beerli (Sabine Dössegger) behandelt ihre Kundin (Carmen Fässler). Bauer Grüninger lästert über den Hokuspokus. Bild Patrick Kenel
Maja Beerli (Sabine Dössegger) behandelt ihre Kundin (Carmen Fässler). Bauer Grüninger lästert über den Hokuspokus. Bild Patrick Kenel

Bühne

Wirbel um vermeintliches Potenzmittel

In der letzten Saison war es der Wein, nun ist im Gselletheater ein anderer «Stoff» Gegenstand eines Schwanks.

Das neue Theaterstück «Nume Zoff mit em Stoff» feierte am Samstag im Monséjour Premiere vor einem zahlreichen Publikum. Die Liste der anwesenden Delegationen und der Hinweis auf die Tombola wurden in den Beginn eingebaut, bei dem es um den Gegensatz zwischen konventioneller und ökologischer Landwirtschaft geht.

Zoff zwischen Nachbarn

Stellvertretend dafür streiten sich zwei Nachbarn, Gemüsebauer Franz Grüninger und «Ökotante» Maja Beerli, über den Zaun hinweg. Der Bauer behauptet, er müsse das Gemüse für sein hart erarbeitetes Einkommen spritzen, während die Nachbarin sich mit Heilpraktiken locker etwas dazuverdienen könne. Da kommt Grüninger ein etwas dubioser Besucher gerade recht, welcher ihm 4000 Franken für das Anpflanzen eines Potenzmittels, zwischen den Tomaten versteckt, anbietet. Der Pharmavertreter mietet zudem bei Grüningers ein Zimmer, um ihre Verschwiegenheit zu kontrollieren. Als Potenzmittel eignet sich die Pflanze, die sich als Cannabis entpuppt, zwar nicht, dennoch setzt der Gast einiges in Gang, und Grüningers werden gar reicher als erhofft.

Eher unbekanntes Stück

Der Gemüsebauer (gespielt von Mario Schmid), aber auch ein Pizzabäcker, eine genervte Ehefrau und andere kuriose Charaktere, welche die Handlung mitprägen und sich teils gegenseitig aufs Korn nehmen, wurden vom GselleEnsemble gut getroffen. «Dafür war unsere Regisseurin mitverantwortlich, welche genau auf Sprache und Gesten achtet», lobte der junge Spieler Samuel Lütolf. Sonja HofmannNotz hat die Rollen verteilt und zudem die Mundartversion für die Küssnachter Aufführungen überarbeitet. Verfasst wurde das Stück vom Deutschen Bernd Gombold. «Dieser Schwank ist weniger berühmt als andere, aber er wurde schon vor längerer Zeit geschrieben», sagte die Regisseurin. Inhaltlich spielt er auf mehrere gesellschaftliche Themen an, und zwar auf sehr amüsante Weise. Dass sich Theaterbesucher gerne amüsieren, zeigte nicht nur die beinahe ausverkaufte Premiere. Nach Erfolgen in den letzten Jahren bot das Gselletheater am ersten Spielwochenende eine Zusatzvorstellung an. Am Mittwoch und amWochenende stehen noch vier weitere Vorstellungen auf dem Programm.

Bote der Urschweiz

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Bote der Urschweiz

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  • Bühne

Publiziert am

19.01.2015

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