Die Klausjäger sind zurück - 1
So soll das neue Klausjäger-Denkmal am Südkreisel der Umfahrung aussehen und während 365 Tagen an das Küssnachter Brauchtum erinnern.
So soll das neue Klausjäger-Denkmal am Südkreisel der Umfahrung aussehen und während 365 Tagen an das Küssnachter Brauchtum erinnern.
Das Monséjour war bis auf die letzte Ecke besetzt. Der neue Jahresbeitrag von 25 Franken fand an der Generalversammlung grosse Zustimmung. Bilder Alain Hospenthal
Das Monséjour war bis auf die letzte Ecke besetzt. Der neue Jahresbeitrag von 25 Franken fand an der Generalversammlung grosse Zustimmung. Bilder Alain Hospenthal

Brauchtum / Feste

Die Klausjäger sind zurück

Grossaufmarsch an der GV der St. Niklausengesellschaft Küssnacht: Neu sollen 13 Klausjägerfiguren einen Kreisel schmücken.

Das Küssnachter Monséjour kann durchaus als grosse Veranstaltungslokalität bezeichnet werden. Doch wenn die St. Niklausengesellschaft dort ihre Generalversammlung abhält, wirken die Platzverhältnisse überraschend eng. So geschehen am Montagabend. Zum Bersten voll war der Monséjour- Saal, und auch auf der Galerie waren alle Plätze besetzt. Offene Lücken dienten als Stehplätze, und sogar im Foyer nur Klausjäger, soweit das Auge reichte. Die St. Niklausengesellschaft zählt über 1900 männliche Mitglieder und geht ihrem 100-jährigen Bestehen entgegen. Die diesjährige Generalversammlung war geprägt von einem Gefühl des Neubeginns mit spürbarem Blick in die Zukunft. «Wir freuen uns ausserordentlich, dass wir diese Generalversammlung und das bevorstehende Klausjagen wieder komplett restriktionsfrei durchführen können», verlautbarte Pascal Knüsel, der diesjährig erstmals als neuer Präsident amtete und die Anwesenden zusammen mit dem zehnköpfigen Vorstand bravourös durch die GV führte.

Samichlaus besucht 150 Familien

Nach dem traditionellen Begrüssen der Behörden-, Ehren- und Neumitglieder verwies Knüsel auf die Traktandenliste und bemerkte, dass bis zum Martinstag am 11. November keine Anträge von Vereinsmitgliedern eingegangen seien. Im Verlauf seiner weiteren Begrüssungsrede verwies Knüsel auf die durch Beat Notz und Moritz Räber erfolgreich durchgeführten Geislechlepferkurse sowie das Samichlausabholen im Haltikerwald vom letzten Samstag und auf die drei Samichlausgruppen, die seit dem letzten Wochenende nun während zehn Tagen rund 150 Familien besuchen Des Weiteren vermeldete Knüsel, dass in den letzten drei Wochen die Umzugsvorbereitungen intensiviert stattgefunden hätten. Die Böllerschüsse seien bestellt, die Startlinien gemalt, zudem hätte die Polizei die Routen unverändert bewilligt, und Feuerwehr, Sanität und Rettungsdienst seien informiert. Seitens der Zugsleiter wurde bemerkt, dass für einen erfolgreichen Umzug die Selbstdisziplin jedes einzelnen Klausjägers entscheidend sei.

Zürcher Sechseläuten ohne Klausjäger

Für einen Lacher sorgte die Absage an das Zürcher Sechseläuten. Die Küssnachter Klausjäger als Vertreter des Gastkantons Schwyz werden nun doch nicht daran teilnehmen. Dies, weil die vorgegebene Schrittgeschwindigkeit von 116 Schritten pro Minute im gemischten Zug mit Infulnträgern, Geislechlepfern und Trychlern unmöglich hätte eingehalten werden können. Im weiteren Verlauf der Generalversammlung wurde das Protokoll und der Kassenbericht mit grosser Zustimmung angenommen und dem Vorstand die Decharge erteilt. Die Aufnahme von insgesamt 42 neuen Klausjägern, die sich um eine Aufnahme in der St. Niklausengesellschaft bewarben, wurde von den Anwesenden mit einem kräftigen Applaus begrüsst. Ebenfalls mehrheitlich beschlossen wurde die Erhöhung des Mitgliederbeitrages um 5 auf 25 Franken per 2023. Begründet wurde dies mit der Teuerung seit der letzten Beitragserhöhung, die auf das Jahr 2003 zurückgeht.

Klausjägerkunst auf einem der Südumfahrungskreisel

Grosse Zustimmung fand auch die Vorstellung eines Projekts, welches das einzigartige Küssnachter Brauchtum während 365 Tagen zu jeder Tages- und Nachtzeit in der Öffentlichkeit präsent halten soll. Geplant ist die Ausschmückung des Kreisels am Südportal der Umfahrung. Auf diesem sollen dreizehn Klausjägerfiguren des Küssnachter Künstlers und Klausjägers Roland Ulrich das Kulturgut repräsentieren. Nach der Generalversammlung fand die jährliche Hauptprobe statt, an der insbesondere die Neumitglieder teilnahmen.

Bote der Urchweiz / Alain Hospenthal

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Brauchtum / Feste

Publiziert am

30.11.2022

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www.schwyzkultur.ch/cGnyX6