Hat das Tutu von der Stadt aufs Land mitgebracht: Preisträgerin Maria-Pia Forster mit Bezirksrat Michael Fuchs und Claudia Bernasconi.
Hat das Tutu von der Stadt aufs Land mitgebracht: Preisträgerin Maria-Pia Forster mit Bezirksrat Michael Fuchs und Claudia Bernasconi.
Einmal monatlich steht die Bühne offen: Die Organisatoren (u. a. Anna Buckingham, Luc Jornot und Angela Addo) freuen sich über den Preis. Bilder Patrick Kenel
Einmal monatlich steht die Bühne offen: Die Organisatoren (u. a. Anna Buckingham, Luc Jornot und Angela Addo) freuen sich über den Preis. Bilder Patrick Kenel

Dies & Das

Kulturpreis für Ballett und Bühne

Am Ende der Küssnachter Kulturtage wurde am Samstag zum vierten Mal seit 2007 ein Kulturpreis verliehen. Die Jury entschied sich, Maria-Pia Forster (Ballett) und die «Offni Bühni» auszuzeichnen.

Da Literatur als Thema der diesjährigen Kulturtage diente, wurde im Vorfeld ein Schreibwettbewerb für Schülerinnen und Schüler durchgeführt. Der Einstieg war vorgegeben: Die Arche Noah ist auf der Seebodenalp gestrandet, an Bord waren Mischwesen wie der «Schwirsch». Alles Übrige war der Fantasie der Kinder überlassen. An der Preisverleihung im Theater Duo Fischbach las die Zuger Autorin Judith Stadlin die besten drei Geschichten sowie witzig-kuriose Ausschnitte aus den insgesamt 68 Texten.

Ballettsaal in Küssnacht eröffnet

Unter den fünf Nominierten für den Kulturpreis wählte die Jury Maria-Pia Forster. Der 61-jährigen gebürtigen Zürcherin wurde der Preis für ihr Lebenswerk verliehen. Nachdem sie ihre aktive Ballettkarriere verletzungsbedingt hatte beenden müssen, gründete sie eine Schule in Zürich und mietete 1982 ein Lokal in Küssnacht. Später zog sie ganz ins Rigidorf, wo sie in den drei Jahrzehnten weit über tausend Kinder in die Kunst des Balletts eingeführt hat. Als Mutter ehemaliger Ballettschülerinnen und Helferin im Hintergrund hielt Claudia Bernasconi, die Gemeindepräsidentin von Greppen, die Laudatio. Sie behauptete, dass Forster auch im Alter ihre Beine höher als alle Anwesenden heben könne und dankte ihr unter anderem für die öffentlichen Ballettaufführungen, welche den Elevinnen und Eleven stets viel bedeuten würden.

Auch «Offni Bühni» mit Preis

Der überraschenderweise verliehene zweite Kulturpreis wurde vom Rockgitarristen Mandy Meyer («Krokus», «Gotthard») angekündigt. «In den Siebzigerjahren hätten wir für eine Bühne den Boden abgeschleckt», scherzte der in Küssnacht aufgewachsene Musiker. Es freut Meyer, dass die heutigen Jugendlichen schon früh mit einer Liveperformance vor Publikum auftreten können, bei der keine Replaytaste gedrückt werden könne: «Ich habe Respekt vor Leuten, die einfach auf eine Bühne gehen.» Der Kulturpreis ging deshalb an Anna Buckingham und den Vorstand der 2007 gegründeten offenen Bühne im Jugendhaus Oase. Die 22-jährige Angela Addo, die mit ihrer Gitarre zwei Songs vortrug, richtete als Teammitglied einen Dank an die scheidende Präsidentin: «Anna ist hartnäckig, aber ansonsten gäb‘s uns nicht mehr.»

Zweifache Preissumme?

«Ich habe im Bezirk Küssnacht grossartige Künstler kennengelernt. Die ganze Tiefe war mir als Ausserschwyzer noch unbekannt», sagte der kantonale Kulturbeauftragte Franz-Xaver Risi, der zum zweiten Mal in der Jury mitwirkte. Wie auch Jurypräsidentin Katrin Odermatt bestätigte, hätten viele Künstler den nur alle zwei Jahre vergebenen Preis verdient. Mit einer doppelten Preisvergabe sei neben einer Ehrung fürs Lebenswerk auch die Jugend berücksichtigt worden. Möglicherweise werde der Bezirksrat nun beiden Preisträgern anstelle einer Teilung die volle Preissumme von 5000 Franken ausbezahlen, so Odermatt.

Bote der Urschweiz

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Publiziert am

16.09.2013

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