Feierliche Übergabe des Küssnachtter Kulturpreises: Jeannette Tanner (2.v.l.) und Peter Freiburghaus (2.v.r.) vom Theater Duo Fischbach nehmen den Preis von Statthalter Michael Fuchs entgegen. Patrick Hediger (li) hielt die Laudatio. Bild Désirée Schi
Feierliche Übergabe des Küssnachtter Kulturpreises: Jeannette Tanner (2.v.l.) und Peter Freiburghaus (2.v.r.) vom Theater Duo Fischbach nehmen den Preis von Statthalter Michael Fuchs entgegen. Patrick Hediger (li) hielt die Laudatio. Bild Désirée Schi

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Kulturpreis kommt höchst gelegen

Am Samstag durfte Peter Freiburghaus den Kulturpreis Küssnacht für das Theater Duo Fischbach entgegennehmen. Die Jury zeichnet damit eine Institution aus, die das kulturelle Leben ungemein bereichert und die Attraktivität Küssnachts massgeblich steigert. Das Theater plagen allerdings Geldsorgen, die Zukunft scheint ungesichert.

In seiner Laudatio würdigte Patrick Hediger, Präsident der Küssnachter Theaterleute, das Theater Duo Fischbach: «Aus den Kategorien Schauspiel, Kabarett, Comedy, Literatur, Musik und Gesang können wir vor unserer Haustür Woche für Woche qualitativ hochstehende Produktionen erleben. Das Programm enthält die Crème de la Crème der deutschschweizerischen Kleinkunstszene. Aber auch lokale Kulturschaffende und Nachwuchskünstler erhalten Gelegenheit für ihre Auftritte.»

Freude über Zusammenarbeit

Hediger freute sich auch ganz persönlich über die gute und fruchtbare Zusammenarbeit, welche die Theaterleute Küssnacht mit dem Kleintheater gefunden haben. Hinter dem Kleintheater steht das Künstlerpaar Antonia Limacher und Peter Freiburghaus, das seit 40 Jahren als Duo Fischbach erfolgreich auf der Bühne und vor der Kamera steht. Mit viel Herzblut verwandelten sie 2008 ihr Probelokal, die alte Schlosserei Isenschmid an der Kelmattstrasse, in ein charmantes Theaterhaus mit 182 Plätzen. Zur Gründung und zum Erfolg massgeblich beigetragen hat auch Jeannette Tanner. Sie hat die kaufmännische Leitung inne, plant die logistischen Abläufe, verhandelt mit Kunstschaffenden und Agenturen, führt die Buchhaltung und Kommunikation.

Mit mehr Geldern gerechnet

Peter Freiburghaus, künstlerischer Leiter des Theaters, nahm den Preis zusammen mit Theaterdirektorin Jeannette Tanner entgegen. Antonia Limacher konnte am Anlass nicht dabei sein. Freiburghaus würzte seine Dankesrede mit einer amüsanten Anekdote und redete dann nicht lange um den heissen Brei herum. Er freue sich sehr über diese Anerkennung und den mit 5000 Franken dotierten Preis. Geld, das sie tatsächlich sehr gut gebrauchen können. Es laufe eigentlich alles gut mit dem Theater, die Besucherzahlen seien vergleichbar mit anderen Kleintheatern. Kein Theater lasse sich aber mit den Eintritten allein finanzieren, man sei angewiesen auf private und vor allem öffentliche Gelder. Die finanzielle Unterstützung vom Bezirk Küssnacht und vom Kanton Schwyz von je 10 000 Franken reiche nirgendwohin. Man habe vor allem vom Kanton mehr Beiträge erwartet, Freiburghaus zeigte sich dementsprechend enttäuscht. Im anschliessenden Gespräch mit dem Kulturpreisgewinner war zu erfahren, dass er von Anfang an viel Erspartes in das Theater reingesteckt habe, dass es so aber nicht weitergehen kann. Sie seien zu Beginn vielleicht etwas naiv gestartet, hätten jedenfalls mit viel mehr Geld vom Kanton gerechnet, wie dies zum Beispiel im Kanton Bern üblich sei. «Dieser Preis ist ein wichtiges Signal. Wenn der Kanton jedoch mehr Geld bezahlen würde, dann ziehen die weiteren Investoren automatisch nach.»

80 000 Franken

Für die Finanzierung des Theaters brauche es jährliche Zuschüsse von mindestens 80 000 Franken. Freiburghaus zeigte sich zufrieden mit der Unterstützung von Privaten und Gewerblern. Zurzeit sei man auf intensiver Sponsorensuche und gebe sich dafür Zeit bis Ende Jahr. Im Moment sei auch kein Geld mehr vorhanden für die vielen Ideen, mit denen man das Theater weiterentwickeln könnte. Für die Realisierung von Filmabenden, Jugendtheater, Kulturbrunch usw. fehle schlichtweg das Geld.

Der Kulturpreis



Der Kulturpreis des Bezirks Küssnacht wird alle zwei Jahre vergeben und ist mit 5000 Franken dotiert. Damit wird das kulturelle Schaffen im Bezirk gewürdigt. Die Jury setzte sich dieses Jahr aus vier Mitgliedern der Kulturkommission und Franz-Xaver Risi, Kulturbeauftragter des Kantons Schwyz, zusammen. 13 kulturell sehr vielfältige Nominierungen waren beim Bezirk eingegangen.Verglichen werden jeweils Werkbeiträge aller Sparten, von Musik über Malerei bis Fotografie. Der Juryentscheid fiel im Ausschlussverfahren einstimmig und nach eingehenden Diskussionen. Die bisherigen Kulturpreisgewinner waren 2007 die Küssnachter Theaterleute und 2009 der Amadeus Chor.

Bote der Urschweiz

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Publiziert am

12.09.2011

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