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Kunst lässt entschleunigen

Am 19. Kulturapéro der Kulturkommission Küssnacht wurde der Film «Between Tides» der Filmemacherin und Künstlerin Mirjam Landolt gezeigt. 79 Gäste nahmen teil.

Der Kulturapéro der Kulturkommission Küssnacht sei ein Dankeschön an Vereine und Kulturschaffende als Drehund Angelpunkt eines lebendigen und künstlerischen Daseins im Bezirk, hielt Kulturkommissionspräsidentin Petra Gamma Grüter in ihrer Begrüssung am Donnerstagabend im Theater Duo Fischbach fest. Nächstes Jahr würden wiederum Kunstschaffende geehrt. «Die Kulturkommission beziehungsweise die Jury freut sich jetzt schon auf die Bewerbungen», liess Petra Gamma Grüter die Gäste wissen. Der diesjährige Apéro stand im Zeichen des Films. Die Küssnachterin Mirjam Landolt vermittelt mit dem Kurzfilm «Between Tides», der unter anderem dieses Jahr mit dem Innerschweizer Filmpreis ausgezeichnet wurde, einen Einblick in die raue Natur Schottlands und erinnert an die Verbindungen zwischen allem Lebendigen. Im Gespräch mit Kulturkommissionsmitglied Nadia Tattersall verriet sie, dass ihr wichtig sei, dass sie das machen könne, was sie wolle, und nicht das, was vielleicht erfolgreicher wäre. «Kunst muss von einem selber kommen. » Der entstandene Film gibt ihr recht, ein vorgefertigtes Drehbuch hätte diese Mystik nicht festhalten können. Nach wenigen Minuten taucht das Publikum in eine andere Welt ein – oder, wie es Petra Gamma Grüter festhielt, als sie sich für den inspirierenden Film bedankte: «Auf mich hatte er eine unglaubliche entschleunigende Wirkung. Und das ist etwas, was unsere Gesellschaft heute sehr gut gebrauchen kann.»

 

Wahre und unwahre Geschichten

Der Film «Between Tides» erzählt Geschichten aus Schottland, berührend und nachdenklich stimmend. Sie handeln vom Leben, von Liebe und der Natur. Mirjam Landolt hat sie auf ihrer Reise nach Islay auf der Suche nach Inspiration eingefangen. «Die Leute in Schottland erzählen sehr gerne Geschichten», so die Künstlerin. «Sobald man in eine Bar geht, reden sie. Die Geschichten, ob sie stimmen oder nicht, sind immer supergut erzählt.» So lerne man immer wieder neue Personen kennen. Auch liege die Schwierigkeit dann darin, welche Geschichten man verwenden möchte. Die Filmtechnik von «Between Tides» ist aussergewöhnlich: Mirjam Landolt drehte mit einer 16-Millimeter- Bolex-Kamera, ihrem persönlichen Bijou. Mit dieser Kamera würden einige Sachen zwar nicht möglich sein, andererseits gebe sie doch viele Freiheiten, sagt sie. Die Kamera muss von Hand aufgezogen werden, und die Einstellungen werden nur 30 Sekunden beibehalten. «Wenn ich etwas verpasst habe, dann ist es vorbei. Dadurch beobachtet man viel, und so passieren ganz viele magische Momente.»

 

Bote der Urschweiz / Stefanie Henggeler

Autor

Bote der Urschweiz

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Publiziert am

06.09.2025

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