Hochkarätig: Schang Hutter (von links), Christoph Aerni, Robert Indermaur und Schang Hutters «Porträt». Bilder Dominique Goggin
Hochkarätig: Schang Hutter (von links), Christoph Aerni, Robert Indermaur und Schang Hutters «Porträt». Bilder Dominique Goggin

Kunst & Design

Auf der Spur menschlicher Gesichter

Seit dem Wochenende präsentiert das Küssnachter Atelier Reichlin die Themaausstellung «Faces – Gesichter –Visages – Viso». Die Künstler Christoph R. Aerni, Luciano Castelli, Schang Hutter und Robert Indermaur zeigen spannende, vielseitige Werke.

Der Mensch steht ganz im Zentrum des Schaffens der vier bildenden Künstler und ist ein absolutes Highlight im Ausstellungsjahr 2010. Die 59 Werke bestechen durch ihre grosse Vielfalt. Gleich hinter dem Eingang zeigt der Bündner Robert Indermaur fünf Ölbilder auf Baumwolle. Als «Zeitzeiger 2008 / Love» betitelte der 62-Jährige das Werk, wo ein Mann steht, während im Hintergrund flache Köpfe liegen. Imposant auch «Italienischer Himmel / im Aufwind», wo viele Menschen wilden Lüften ausgesetzt sind. Indermaur war Primarlehrer, reiste dann weit, Afrika ist sein Lieblingsland. «Tendenziell male ich zwei Drittel, ein Drittel ist Bildhauerei – Malen ist schneller.» Schang Hutter aus Solothurn wohnt seit elf Jahren in Genua. Unter seinen zwölf Werken trifft man schicke Bronzeund Gipsköpfe. Oft fragt der 76-Jährige Leute, ob er sie porträtieren dürfe. Manche kommen, manche nicht.

Eine Frau im Tiefschlaf

Nicht an der Vernissage vertreten war der in Luzern geborene Luciano Castelli. Aus Kunstharz zeigt er beispielsweise «Kleiner Akt», den «Rückenakt» oder «Bonded», eine weisse, nackte Frau. Die mit Glas überdeckten Bilder muten sehr erotisch an. Hervorragend arbeitet auch Christoph R. Aerni aus Gunzgen SO, wie seine insgesamt 13 Werke in Öl auf Leinwand zeigen. Er hatte ursprünglich Bildhauer gelernt. Zum «Boten»: «Eigentlich wäre ich gerne Chirurg geworden.» Mit 62 Jahren ist er ein sehr selbstkritischer Mann, der weiss, dass es unzählige Millionen verschiedener Gesichter und Körper gibt. «Doch auch der Laie sieht, wenn etwas nicht stimmt.» Der «Tagtraum» zeigt den grossenTeil eines weiblichen Angesichts. Hochgelungen auch «Frühling», wo eine Frau im tiefen Schlaf liegt, oder «Modelle» mit vier jungen Damen. Christoph R. Aerni zeigte sich am Samstag aktiv. Am Nachmittag war aus Luzern Sara Bachmann, die Moderatorin eines Regional-TV-Senders, gekommen, sie liess sich von ihm live porträtieren.

Ausstellung:

bis 15. Mai 2010

Öffnungszeiten:

Montag bis Freitag
08.00 bis 12.00 Uhr
13.30 bis 18.30 Uhr
Samstag
09.00 bis 16.00 Uhr

Bote der Urschweiz

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Kunst & Design

Publiziert am

27.04.2010

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www.schwyzkultur.ch/vExjRN